Chronik/Burgenland

Wilderer trennte Hirschen Haupt ab

Ein Fall von möglicher Wilderei beschäftigt derzeit nicht nur das Landeskriminalamt Burgenland. "Es wurden zwei Hirsche gefunden, denen das Haupt fehlte", bestätigt Peter Fischer, Leiter des Esterházy-Forstbetriebes, auf KURIER-Anfrage. Unbekannte Täter durften die Tiere erschossen und den Schädel als Trophäe mitgenommen haben. Jäger dürften nicht am Werk gewesen sein, da die Täter das Wildbret liegen gelassen und nur das Gehörn mitgenommen haben.

Die Kadaver wurden bereits im vergangenen Dezember im Revier im Leithagebirge bei Breitenbrunn entdeckt. "Der Verwesungszustand war weit fortgeschritten, als die Tiere gefunden wurden", berichtet Fischer.

Die Schüsse, mit denen die Hirsche erlegt worden waren, seien nicht einem bestimmten Jäger zuordenbar gewesen. Welche Waffe verwendet worden war, ist noch unklar, ebenso wie die Höhe des entstandenen Schadens.

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Wer für die Taten verantwortlich sein könnte, darüber will der Esterházy-Forstleiter nicht spekulieren. "Wir verdächtigen niemanden. Wir haben den Tatbestand bei der Polizei angezeigt."

Das Revier, das sich im Besitz von Esterházy befindet, wurde mit Anfang Februar an einen neuen Pächter übergeben. Geschossen werden darf aufgrund der Schonzeit für Rotwild seit 31.Dezember nicht: "Es gibt zur Zeit keine Erlaubnisscheine", erklärt Fischer.

Die zwei toten Hirsche in Breitenbrunn dürften nicht die einzigen gewilderten Tiere sein, die in den vergangenen Monaten im Nordburgenland gefunden wurden. "In den Bezirken Eisenstadt-Umgebung und Neusiedl am See wurden mehrere Stück Wild geschossen", erklärt ein Beamter des Landeskriminalamtes Burgenland. Eine entsprechende Anzeige an die Staatsanwaltschaft werde gerade vorbereitet. Details könne man aufgrund des noch laufenden Verfahrens derzeit nicht nennen, hieß es.

Auch im Landessüden dürfte ein Wilderer sein Unwesen treiben. Wie berichtet fand ein Jäger in Windisch-Minihof Mitte Jänner ein getötetes Reh, obwohl Schonzeit herrscht. "Wir wissen noch nicht, wer dafür verantwortlich ist, sagt Bezirksjägermeister Reinhard Knaus