Chronik/Burgenland

Wieso die Landwirtschaftskammer 40.000 Flaschen Wein verkauft

Es ist ein an sich schon nicht alltägliches Angebot, das dieser Tage auf der Internet-Verkaufsplattform willhaben.at aufgetaucht ist: Rund 40.000 Flaschen burgenländischen Weins aus den Jahren 1990 bis 2017 werden da feilgeboten. Noch interessanter wird die Annonce allerdings durch Preis und Verkäufer: Es ist die burgenländische Landwirtschaftskammer, die hier offensichtlich ihren Weinkeller auflöst – zum Preis von 21.000 Euro.

Nur gemietet

Was also veranlasst die Standesvertretung dazu, ihre im Lauf der Jahre beachtlich angewachsene Sammlung an den Mann bringen zu wollen? „Es handelt sich um unseren Archivkeller“, informiert Verena Klöckl, zuständige Mitarbeiterin für Kellerwirtschaft und Weinvermarktung, auf KURIER-Nachfrage. Die Lagerfläche in Kleinhöflein stehe allerdings nicht im Eigentum der Kammer. „Und es wurde in den zuständigen Gremien nun entschieden, dass der jährliche Aufwand für die Miete nicht mehr in Relation zum Nutzen steht. Daher wollen wir den Keller auflassen.“

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50 Cent pro Flasche

Die Weine stammen allesamt von burgenländischen Betrieben. „Vorwiegend aus der jährlichen Weinprämierung“, verrät Klöckl. Viele dienten im Laufe der Jahre als Geschenke bei diversen Ehrungen oder um ausländischen Gästen die Qualität der burgenländischen Winzer vor Augen zu führen, viele landeten aber auch im Keller.

Selbstabholung

Interessenten, die über ausreichend Lagerkapazität verfügen, könnten also nun bei einem Stückpreis von rund 50 Cent pro Bouteille ein durchaus lukratives Geschäft machen. Neben dem nötigen Platz ist dazu aber auch die entsprechende Logistik gefragt. Denn die 40.000 Flaschen werden nur „in Bausch und Bogen“ abgegeben, nicht einzeln, wie Klöckl betont. Und das nur gegen Selbstabholung. Denn: „Es sollen sich nicht einzelne Käufer die Rosinen herauspicken.“