Chronik/Burgenland

Strafe für Hundehalter, dessen Vierbeiner Reh riss

Es geht ja nicht um den materiellen Schaden – der liegt bei 100 oder 150 Euro – aber was wäre passiert, hätte der Hund ein Kind angegriffen“, ärgert sich der Draßburger Jagdleiter Andreas Bandat über die Verantwortungslosigkeit eines Hundehalters, dessen Vierbeiner Sonntagabend in der Großen Berggasse in Draßburg ein Reh totgebissen hat.

Der herrenlose Hund hatte laut ORF das Reh verfolgt und im Ortsgebiet in die Enge getrieben, das Wildtier lief gegen einen Gartenzaun und wurde zur Beute des großen, braunen Hundes. Erst als ein Anrainer mit einer Dachlatte auf den Hund losging, suchte der Vierbeiner das Weite. Ob der Hund einem Halter aus der Gemeinde gehört, konnte Bandat nicht sagen: „Ad hoc fällt mir kein Hund ein, auf den diese Beschreibung passen könnte.“ Ein in der Nähe wohnender Jäger wurde von den Anrainern zu Hilfe gerufen, musste aber nicht mehr eingreifen – das Reh war tot, der Hund über alle Berge. Bandat: „Stellen Sie sich vor, was los ist, wenn ein Jäger im Ortsgebiet einen Schuss abgibt.“

Am Montag hatte die zuständige Polizeiinspektion Schattendorf noch keine konkrete Spur, strafrechtlich dürfte aber ohnehin nichts hängenbleiben, weil das tote Tier rechtlich als Sache gilt. Dem nachlässigen Hundehalter dürfte im Falle seiner Ausforschung aber eine Verwaltungsstrafe drohen, weil in Draßburg Leinenpflicht herrscht. Es komme immer wieder zu Beschwerden über freilaufende Hunde, sagt Bürgermeister Rudolf Ivancsits. „Wir erinnern die Bevölkerung in unseren Rundschreiben dann stets an die Leinenpflicht.“

Wildzaun

Eingreifen musste ein Jäger hingegen Montagvormittag beim A 4-Autobahnzubringer Gols-Weiden. Ein Rehbock war vermutlich durch ein Loch im Wildzaun geschlüpft und irrte auf der Fahrbahn umher. Die Straße wurde kurzzeitig gesperrt, ein Jäger musste das Tier erlegen. Die Asfinag soll jetzt den Wildzaun überprüfen.