Chronik/Burgenland

Teststrecke für Züge ab Herbst, Güterverkehr wird erweitert

Der Güterverkehr rollt regelmäßig auf den Schienen zwischen Oberwart und Friedberg. Die Strecke wurde 2017 vom Land, durch die Verkehrsinfrastruktur Burgenland GesmbH (VIB), gekauft. Damals wurde auch eine Teststrecke für autonom fahrende Züge angekündigt, das „Open.Rail.Lab“. Neueste Technologie soll auf den rund 25 Kilometern Schiene getestet und weiterentwickelt werden. Involviert sind Bund, Land und die Industrie.

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Verhandlungen

„Derzeit befinden wir uns in den Finanzverhandlungen, die in den nächsten drei bis vier Wochen abgeschlossen werden“, erklärt Ulrich Puz, Geschäftsführer der Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft (Schig), die für das „Open.Rail.Lab“ zuständig ist. Im Herbst wurden 10,6 Millionen Euro für die Adaptierung der Strecke veranschlagt. „Die genauen Zahlen sind noch in der Abstimmung“, erklärt VIB-Geschäftsführer Andreas Reiner. Wer was bezahlt, wird ebenfalls noch verhandelt.

Beteiligung

Klar ist der Beitrag der Gemeinden an der Strecke: Oberwart, Riedlingsdorf und Pinkafeld beteiligen sich mit 4,50 Euro pro Einwohner. Am Donnerstag soll ein Beschluss im Gemeinderat in Oberwart getroffen werden. In Pinkafeld ist es schon beschlossen. „Es ist ein wichtiges Projekt für die Region und die Eisenbahnverbindung, zukünftig auch bis nach Ungarn“, meint Pinkafelds SPÖ-Bürgermeister Kurt Maczek. Die Gemeinden hoffen auf Firmenansiedlungen und Arbeitsplätze. Das „Open.Rail.Lab“ soll jedenfalls im Herbst 2018 seinen Betrieb aufnehmen. Es wird noch an der Ausbauvariante für die Teststrecke gearbeitet. „Dazu sind wir im Dialog mit der Bahnindustrie und allen Betrieben, um das Optimum zu finden“, sagt Puz.

Ein Problem in Oberwart könnte sich ebenfalls bald lösen, die Holz-Verladestelle mitten in der Stadt soll wegkommen. „Es ist uns von der VIB zugesichert worden“, sagt Oberwarts ÖVP-Stadtchef Georg Rosner. Das bestätigt auch VIB-Chef Reiner, ebenso Gespräche mit der Firma Schuch über die Nutzung der Bahnstrecke bis Großpetersdorf. „Wir sind einer Einigung sehr nahe“, sagt Reiner. Die Firma Holz Fischer in Rotenturm sei sehr interessiert an einer Güterverkehrsanbindung, „da wollen wir den Betrieb so gut wie möglich unterstützen“, so Reiner.