Sonderzug für Minister zur Energiewende
Von Roland Pittner
Ein seltenes Bild bot sich entlang der Bahnstrecke Friedberg nach Oberwart. Ein Personenzug war am Donnerstag in Richtung Oberwart unterwegs – seit 2011 ist der Personenverkehr hier eingestellt. Grund ist die Mission Innovation Austria Week. Ein Passagier war FP-Infrastrukturminister Norbert Hofer – der in Pinkafeld zustieg. „Es ist eine starke Symbolik, wenn hier wieder ein Zug fährt“, sagt Hofer.
Denn schon bald sollen hier auf der Strecke autonome Züge im Open Rail Lab fahren. „Das wird europaweit einzigartig“, meint Hofer. Dafür soll die Infrastruktur erneuert werden. Das nächste Ziel wäre eine Verbindung nach Ungarn, die der Minister im Gegensatz zum Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, noch nicht aufs Abstellgleis stellt. „Es kommt auf die Unterstützung der EU an, das Interesse ist bei den Ungarn auf jeden Fall da“, sagt Hofer.
Nach der Zugfahrt ging es ins Messezentrum Oberwart, wo der Minister die Konferenz „Mission Innovation“ eröffnete. Bei der Podiumsdiskussion ging es um Energieprojekte aus aller Welt. Ein Start-up-Unternehmen der Universität Graz präsentierte ein Solarenergiekonzept für Balkone, das in Mehrfamilienhäusern verwendet werden kann.
Zudem stehen bei der Konferenz die autarke Energieversorgung von Gemeinden und die Zukunft der Mobilität im Vordergrund. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus den Blockchain-Experten „lab10 collective“, E-Mobilität Easelink und dem Innovationslabor act4.energy zeigte erstmals einen Ladevorgang eines E-Autos, bei dem alles automatisch durchgeführt wird und die Bezahlung ohne weiteres Zutun des Fahrers mittels App über eine Blockchain-Anwendung schnell abgerechnet wird.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen Ende Mai beim „Mission Innovation“-Ministergipfel in Vancouver präsentiert werden. Mit der Veranstaltung sei es „einmal mehr gelungen zu zeigen, dass Österreich schon heute ein Energieinnovationsland ist“, sagt Hofer.
EnergiewendeFür Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, kann die Energiewende nur gelingen, wenn „alle an einem Strang ziehen“. „Hier werden Musterlösungen für intelligente, sichere und leistbare Energie- und Verkehrssysteme der Zukunft entwickelt und demonstriert.“ Dies ermögliche technische Innovationen und stärke österreichische Unternehmen auf dem Weltmarkt. Die Veranstaltung dauert noch bis Freitag.