Wie alte Ballkleider gemeinnützigen Projekten helfen können
Von David Marousek
Aus der Not entstehen oft die besten Ideen. So erging es zum Beispiel Verena Varga während der Corona-Pandemie: „Meine Familie hat eigentlich ein Autohaus und dort veranstalten wir seit 2015 zu Weihnachten einen Charity-Punschstand“.
Da solche Aktivitäten während der Pandemie ins Wasser fielen, musste Ersatz her. „Es hat mich geärgert, dass ich keine karitativen Aktivitäten machen konnte“, sagt die Nikitscherin. Gleichzeitig sah sie in ihrem Kleiderschrank viel Gewand, das neue Besitzer suchte.
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Kurzerhand startete sie einen „virtuellen Kleiderschrank“ auf Instagram und Facebook. „Am Anfang mit meinen eigenen Kleidern. Ich hatte durch meinen Job viele Klamotten und wollte mich davon trennen. In den Container werfen kann jeder“, erklärt sie.
Shoppen am Sonntag
Die Idee eines Pop-up-Stores war geboren. In einem ehemaligen Gasthaus in der Hauptstraße 122 in Nikitsch (Bezirk Oberpullendorf) findet einmal im Monat „ReVenas Schrankraum“ statt. Varga erklärt das Konzept: „Die Leute können ihre Sachen spenden. Wenn sie dann gekauft werden, geht der Erlös meist halbjährlich an gemeinnützige Organisationen.“
Im vergangenen Dezember seien bereits die Krebshilfe Burgenland, die Initiative „DaHuam4Kids“ in Piringsdorf, der Verein „Feel Again“ und die Ronald McDonald Kinderhilfe bedacht worden. Rund 2.000 Euro sind zusammengekommen.
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Am morgigen Sonntag öffnet die Kleiderkammer von 15 bis 18 Uhr wieder ihre Pforten. Wer morgen keine Zeit hat, kann auch über die Social-Media-Kanäle Instagram und Facebook einen persönlichen Termin mit Verena Varga vereinbaren. Auch ein Versand ist möglich.
Jeden Monat ein Motto
Seit 2022 gibt es „ReVenas Schrankraum“ bereits. In dieser Zeit hat die Gründerin schon so manchen Modetrend miterlebt.
„Bei den Ballkleidern ist derzeit viel Glitzer und Farbe angesagt“, verrät Nikitsch. Zwar gebe es in den Standardgrößen meist mehr Auswahl, aber man finde fast immer etwas.
Passend zur Ballsaison (siehe Infobox) gibt es derzeit auch viele Kleider und Anzüge zu kaufen. „Momentan ist hier in der Umgebung jede Woche mindestens ein Ball, deshalb ist das Thema für den kommenden Sonntag ‚Ballsaison’. Wenn dann zum Beispiel Muttertag ist, nehmen wir das als Motto“, erklärt Varga.
Second-Hand für alle
Shoppen nicht nur für das gute Aussehen, sondern auch für das gute Gewissen. Aber nicht nur für Damen, auch für Herren und Kinder gibt es gut erhaltene Second-Hand-Mode.
Cocktailkleider, Anzüge, Lederhosen, lässige Sneakers und sogar Schmuck – die Auswahl wechselt von Monat zu Monat.
- 40. Ball der Wirtschaft
Am 27. Jänner lädt der Wirtschaftsbund Burgenland in die Wirtschaftskammer Eisenstadt, Robert-Graf-Platz 1. Einlass ist ab 19.30 Uhr, die Begrüßung findet ab 20.30 Uhr statt. Als Mitternachtseinlage gibt es eine ABBA-Show mit großer Tombola. Der Eintrittspreis beträgt 40 Euro. - Garnisonsball Güssing
Ebenfalls am 27. Jänner wird im Fahnensaal der Montecuccoli-Kaserne in Güssing zu Ballmusik getanzt. Die Chargen und Rekruten des Jägerbataillons 19 und ihre Tanzpartnerinnen werden den Ball mit einer Polonaise eröffnen. Veranstalter des Balls ist der „Unterstützungsverein Montecuccoli“. Der Kartenvorverkauf läuft bis 26. Jänner im Ballbüro der Kaserne bzw. telefonisch unter 0664/6227571. Karten gibt es auch an der Abendkasse. - Traditioneller Roma-Ball
Am 10. Februar werden im Kulturhaus Unterwart die Romakönigin und der Romakönig 2024 gekrönt. Einlass ist um 19 Uhr, die Veranstaltung beginnt eine Stunde später.
Organisiert wird die Veranstaltung vom Verein „Hango Roma“. Für Musik sorgen das Bela Horvath Ensemble, Romano Rath, die Leon Berger Band, Frankie Martin und viele mehr. Karten und Tischreservierungen ab 15. Jänner telefonisch unter 0676/9306694. - Kroatenball in Dürnbach
Die Kroatische Kulturvereinigung Burgenland (HKD) und die Jugend Schachendorf-Dürnbach, laden am 9. Februar ab 19 Uhr zum Kroatenball ein. Um 20 Uhr wird die Polonaise präsentiert, außerdem gibt es eine Tombola und eine Sektbar. Karten kosten im Vorverkauf 16 Euro, an der Abendkasse 18 Euro.
„Die Leute bringen mir Sachen, weil sie oft nicht wissen, was damit im Container passiert“, sagt Varga.
Auch in Wien möglich
Auch in Wien bietet sie das Konzept an, wenn auch leicht abgewandelt. „Ich bin unter der Woche in Wien, da kann man auch einen Termin mit mir vereinbaren. Wenn jemand zum Beispiel ein schwarzes Kleid braucht, kann ich ein paar zum Anprobieren mitnehmen.“ Die Auswahl ist derzeit groß: „Mein Lager ist voll, auch ohne dass ich die Leute zum Spenden aufrufe.“
Auf Facebook und Instagram findet man den Pop-up-Store und alle zukünftigen Termine unter „ReVenas Schrankraum“.