Chronik/Burgenland

SCE und Mattersburg fangen ganz unten an

Beim dritten Versuch klappt es hoffentlich. Nachdem der Amateurfußball in den beiden vergangenen Saisonen coronabedingt im Abseits stand und die Meisterschaft von der 2. Klasse bis zur Regionalliga nicht zu Ende gespielt werden konnte und ohne Meister und Absteiger endete, startet am kommenden Wochenende in allen Ligen und Klassen gleichzeitig der Meisterschaftsbetrieb für die Saison 2021/2022.

Die Fußballvereine zwischen Kittsee und Minihof Liebau haben die Zwangspause überraschend glimpflich überstanden. Das ob fehlender Einnahmen aus Spiel- und Kantinenbetrieb befürchtete Massensterben kleiner Dorfklubs ist ausgeblieben. Nicht zuletzt deshalb, weil Funktionäre und Spieler an einem Strang gezogen haben und für die Zeit der Unterbrechungen keine Prämien oder Spesenersätze an die Kicker ausbezahlt wurden.

Dass in den vergangenen Wochen dennoch zwei Vereine – SC Frankenau und SV Sigleß – den Spielbetrieb eingestellt haben, liegt wohl nicht an Corona. Und, wie man im Umkreis des Burgenländischen Fußballverbands (BFV) hört, könnte zumindest beim SV Sigleß das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Der frühere Regionalligist, der zuletzt in der II. Liga Mitte beheimatet war, hat eine intakte Nachwuchsarbeit und könnte nach einer einjährigen Pause wieder ins Spielgeschehen eingreifen.

Schon zurück ist der UFC Schützen: Nach sechs Jahren Absenz beginnt der Verein wieder in der 2. Klasse Nord. Spielermangel sei nie das Problem gewesen, sagt der sportliche Leiter Gerhard Reinprecht. Und der Funktionärsmangel sollte bald endgültig behoben sein.

Große ganz unten

Alle Inhalte anzeigen

Ein besonderes Fernduell findet ab kommender Woche zwischen Eisenstadt und Mattersburg statt.

Denn während man in der grün-weißen Fußballmetropole der vergangenen beiden Jahrzehnte nach dem Ende des SVM im Gefolge der Commerzialbank-Pleite erst heuer wieder ganz klein anfangen muss, versucht der Klub in der Hauptstadt seit 2018 wieder an die große Tradition des 2008 nach 101 Jahren in den Konkurs geschlitterten früheren Bundesligisten SC Eisenstadt anzuschließen.

In Mattersburg wurde gleich ein neuer Verein gegründet, der MSV2020 spielt in der 2. Klasse Mitte und will in seiner ersten Saison gleich Meister werden, mittelfristig will man sich zumindest in der Landesliga etablieren.

Derzeit hat der MSV2020 370 zahlende Mitglieder und 120 Nachwuchsspieler und -spielerinnen.

Vorerst muss der neugegründete Verein seine Heimspiele in der Fußballakademie am Rande von Mattersburg austragen, das Team um Neo-Vorstand Manfred Strodl will aber so rasch wie möglich ins Pappelstadion übersiedeln. Die Stadt hat inzwischen um rund 500.000 Euro das Stadion aus der Konkursmasse des SVM erworben, genauer das Superädifikat (alles, was auf dem ohnehin der Stadt gehörenden Grund steht, von der Tribüne bis zum Flutlicht). Der MSV2020 strebt eine Einmietung an.

Der SC Eisenstadt trägt seine Heimspiele in der 2. Klasse Nord auf dem Fußballfeld der Leichtathletikarena aus. Das bleibe auch so, sagt Pressesprecher René Mersol. Der Nachwuchs darf hier aber nicht spielen und tritt vorerst bei allen Spielen auswärts an.

Übrigens: Direkte Gegner könnten die Kampfmannschaften des SCE und des MSV2020 frühestens in der Landesliga werden.

Alle Inhalte anzeigen

Start der Meisterschaft


Am kommenden Wochenende (Freitag bis Sonntag) beginnt von der Regionalliga Ost bis hinunter zu den 2. Klassen wieder der Meisterschaftsbetrieb im Amateurfußball. In der RLO sind mit dem ASV Draßburg und SC Neusiedl nur noch zwei burgenländische Vertreter dabei, ein Negativrekord.

Obwohl es auch im Burgenland mit seinen 171 Gemeinden immer schwieriger wird, Spieler und Funktionäre  zu gewinnen, starten heuer immerhin  152 Mannschaften in den Bewerb, vier davon sind 1b-Teams. Und in Pama gibt es mit dem UFC und dem SK (beide in der II. Liga Nord) sogar in einer kleinen Gemeinde zwei Klubs. Nicht ganz vergleichbar ist die Situation in Eisenstadt, wo es neben dem SCE auch im Stadtteil St. Georgen einen Verein gibt, aber der UFC St. Georgen sieht sich nicht als Eisenstädter Verein