Schloss Deutschkreutz: Eine Nacht für Anton Lehmden
„Wo Welten einstürzten, baute er sich ein Schloss“ schrieb der KURIER anlässlich des Ablebens Anton Lehmdens im August des Vorjahres. Der Mitbegründer der Schule des Phantastischen Realismus hätte in diesem Jahr seinen neunzigsten Geburtstag gefeiert.
Auch wenn der international bekannte Künstler heute nicht mehr unter den Lebenden weilt, ist sein Schaffensgeist nicht nur in seinem malerischen Œuvre zu spüren.
Auch Schloss Deutschkreutz, das Anton Lehmden 1966 vor dem Verfall gerettet und in jahrelanger, mühevoller Arbeit Stück für Stück renoviert hat, gibt noch immer Zeugnis seines Schaffens.
Dass das Erbe des Künstlers so gut gepflegt wird, ist wohl seiner Tochter Barbara Lehmden zu verdanken. Anlässlich des runden Jubiläums, das der Künstler dieses Jahr gefeiert hätte, lädt Barbara Lehmden heute, am 5. Oktober zur Langen Nacht der Museen ins Schloss (18 bis 1 Uhr).
Treffen der Schüler
40 ehemalige Schüler aus verschiedenen Jahrgängen der Meisterschule Lehmdens an der Akademie der Bildenden Künste Wien werden sich an diesem Abend zu einer Gedenkfeier treffen.
Inmitten seiner Bilder wollen sie ihrem Professor noch einmal begegnen, sagt Barbara Lehmen. Dabei werden Erinnerungen ausgetauscht, die einstigen Studenten werden dabei ihre eigenen künstlerischen Erfahrungen und Betrachtungen zum Werk des Meisterlehrers von Angesicht zu Angesicht mit dessen Bildern austauschen.
Alte Fresken
Eine weitere Überraschung erwartet die Gäste in dieser Nacht im oberen Vorraum der Kapelle, verrät Barba Lehmden im KURIER-Gespräch.
Zu sehen sein werden einzigartige Fresken, die der Schlossherr einst für die Kapelle der Lazaristen in Graz gefertigt hatte.
Nachdem die Kapelle 2011 abgerissen wurde, wurden die Wandbilder Lehmdens vorsichtig abgetragen. „Ich habe diese Fresken sozusagen aus der Kiste gerollt“, sagt Barbara Lehmden. In mühevoller Kleinarbeit hat sie die Wandbilder gemeinsam mit Experten in dem Vorraum der Deutschkreutzer Kapelle angebracht. Am 5. Oktober werden sie erstmals gezeigt.
Betrachtet werden können auch die Werke des Künstlers. Das letzte Werk, an dem er gearbeitet hatte steht samt Malutensilien so da, wie er es kurz vor seinem Tod verlassen hatte.