Chronik/Burgenland

Regen als Segen für den Neusiedler See: Nasses Wochenende im Osten

Die anhaltend starken Regenfälle seit Dienstagnachmittag haben den Neusiedler See weiter gefüllt. Der Wasserstand beläuft sich auf aktuell 115,21 Meter über Adria und befindet sich damit auf Vorjahresniveau - was allerdings weiter ein historisches Tief ist.

Nichtsdestotrotz zeigte sich Karl Maracek, Leiter der Hydrographie im Amt der Burgenländischen Landesregierung, erfreut.

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In den vergangenen Stunden hat es nördlich des Neusiedler Sees bis zu 100 Millimeter geregnet, erklärte er. Dies habe auch zu zahlreichen Überflutungen und Feuerwehreinsätzen geführt. Für die Natur seien die Regenfälle aber positiv: „Das macht sich natürlich sowohl beim See als auch bei den Grundwasserständen bemerkbar.“

Pegelstand auf dem Wert des Vorjahres

Seit Mitte April gebe es damit den dritten nachhaltigen Niederschlag, und es werden noch weitere Regenfälle prognostiziert. Das bedeutet, dass auch der Wasserstand am Neusiedler See weiter steigen wird - aktuell befindet er sich etwa auf dem Wert des Vorjahres. 

Der Regen füllte auch die Lacken im Seewinkel. Wie nachhaltig dies ist, wird sich er erst zeigen und ist einerseits davon abhängig, ob die Lackenböden dicht halten und wie das Wetter in den nächsten Tagen ausschaut - also ob das Wasser durch Sonneneinstrahlung verdunstet. „Wir freuen uns über das Wasser, wenn nur nicht Leute zu Schaden kommen“, meinte Maracek.

Regen im Osten, Sommer im Westen

Auch in den kommenden Tagen sind weitere Regenfälle zu erwarten, sagen die Experten der Österreichischen Unwetterzentrale. 

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Der Osten Österreichs liegt derzeit unter dem Einfluss sehr feuchter Luftmassen, die aufgrund der nur geringen Druckgegensätze in Mitteleuropa nicht vom Fleck kommen. Ein schwach ausgeprägtes Tief sorgt dabei täglich für Schauer und Gewitter, die lokal zu ergiebigen Regenmengen führen.

Keine Änderung der Wetterlage

„Mit einer Tagessumme von 111 Litern pro Quadratmeter ist in Bruckneudorf in 24 Stunden doppelt so viel Regen gefallen, wie sonst in einem durchschnittlichen Juni“, analysiert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Österreichischen Unwetterzentrale.

Zumindest bis Samstag ist keine nennenswerte Änderung der Wetterlage in Sicht. „Besonders im Osten und Südosten herrscht örtlich erhöhte Unwettergefahr durch gewittrigen Starkregen“, warnt Spatzierer.

Sommerwetter im Westen

Am Donnerstag, zu Fronleichnam, gestaltet sich das Wetter in weiten Teilen des Landes unbeständig, wobei die meisten Sonnenstunden von Vorarlberg bis ins Innviertel zu erwarten sind. Die Temperaturen erreichen 20 bis 26 Grad mit den höchsten Werten im Westen.

Am langen Wochenende stellt sich im Westen des Landes überwiegend stabiles Sommerwetter ein, einzelne Wärmegewitter beschränken sich hier meist auf die Berge. Vor allem von Vorarlberg bis ins Innviertel gibt es einige Sonnenstunden und mit bis zu 28 Grad wird es hier auch sommerlich warm.

Im Osten und Süden setzt sich das unbeständige und gewitteranfällige Wetter hingegen fort, bei Höchstwerten zwischen 22 und 25 Grad bleibt es aber leicht schwül. Erst ab Sonntag kündigt sich hier eine zögerliche Wetterbesserung an.