Rainbows sind Stütze bei Trauer nach Trennung oder Tod
Von Roland Pittner
„Wir hatten einen Einsatz als SOS-Krisenteam im Südburgenland. Ein dramatischer Vorfall, wo plötzlich die junge Mama von zwei Kindern im Kindergartenalter verstorben ist und der Familienvater mit Hausbau, Job, zwei Kindern und allem von jetzt auf gleich alleine dastand“, berichtet Moritz Kirschner, Landesleiter von Rainbows Burgenland. Hier bietet die Trauerbegleitung von Rainbows sofort Hilfe an.
Die Organisation unter dem Dach des SOS Kinderdorfs hat acht Mitarbeiter, die im ganzen Land stationiert sind. „Wir machen Hausbesuche und kümmern uns vor Ort um die Familien und vor allem um die Jugendlichen und Kinder“, sagt SOS Kinderdorfleiter Marek Zeliska. Es müssen nicht immer Eltern sein, auch bei anderen wichtigen Bezugspersonen, die sterben, kann die Hilfe von Rainbows angenommen werden.
Begleitung
Das Angebot von Rainbows gibt es seit 1995. Neben der Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche bieten die Mitarbeiter auch für Eltern Beratungen an, sei es bei Todesfällen in der Familie oder auch bei Scheidungen. Vor allem während der Pandemie hätten viele Paare ihre Beziehung beendet. „Manchmal denken Kinder, sie haben Schuld daran, dass sich ihre Eltern scheiden lassen. Viele Kinder glauben, dass sie nach der Scheidung einen Elternteil verlieren. Dabei haben Kinder ein Recht, beide Elternteile weiterhin zu sehen“, sagt Rainbows-Leiter Kirschner. In der Rainbows-Kleingruppe finden betroffene Kinder Gleichaltrige, deren Eltern auch getrennt sind und die ähnlich fühlen wie sie. „Sie finden Verständnis und Gehör für ihre Wut und Trauer und einen Zugang zu ihren Stärken und Ressourcen. Mit spielerischen Methoden werden alle wichtigen Themen rund um Trennung bearbeitet“, erklärt Kirschner.
Sorgen
Auch die Sorge, durch einen Wechsel des Wohnorts Freunde zu verlieren, beschäftigt viele Kinder und Jugendliche. Und es fällt auch vielen Kindern schwer zu entscheiden, bei wem sie leben möchten. Sie wollen keinen von beiden kränken und keinen Elternteil missen. In der Gruppe werde ihnen auch vermittelt, dass das Leben weitergeht. Vielleicht ganz anders als zuvor, aber nicht unbedingt schlechter. In begleitenden Gesprächen erfahren auch die Eltern, was sie für ihre Kinder
in dieser herausfordernden Zeit tun können.
Die Nachfrage nach den Rainbows-Angeboten ist groß, deshalb ist die Organisation auf der Suche nach Mitarbeitern. „Wir suchen Leute mit einer pädagogischen Ausbildung, die sich auch bereit erklären, eine interne Ausbildung für Trauerbegleitung zu absolvieren“, sagt Zeliska.
Im März starten wieder Gruppen, Anmeldungen sind noch möglich unter: www.rainbows.at