„Pumpen-Peter“ will raus aus Heizöl und Gas
Von Thomas Orovits
Nach der Hiobsbotschaft am Mittwoch, wonach die Energie Burgenland (EB) als Teil der ostösterreichischen Energie-Allianz den Gaspreis ab 1. Februar monatlich um rund 20 Prozent (oder etwa 20 Euro) erhöht, sollten am Freitag gute Nachrichten verkündet werden.
EB-Vorstandschef Stephan Sharma sowie LH Hans Peter Doskozil und LH-Vize Astrid Eisenkopf (beide SPÖ) als Eigentümervertreter des Energiekonzerns stellten im Garten eines EB-Mitarbeiters in Steinbrunn ein Wärmepumpen-Abo vor, das „österreichweit, ja wahrscheinlich europaweit einzigartig“ sei, so Doskozil. „In Zukunft setzen wir auch beim Heizen auf Wind und Sonne aus dem Burgenland, statt auf Öl und Gas aus dem Ausland“.
Genau mit dieser Import-Abhängigkeit und der Entwicklung auf den Gas-Großhandelsmärkten war zwei Tage zuvor die saftige Preiserhöhung begründet worden.
„Pumpen-Peter“
Das Angebot der Energie Burgenland, die bis 2025 zwei Milliarden Euro investieren und dadurch neben Windkraft auch bei Fotovoltaik bundesweit Marktführer sein will, richtet sich an Haushalte mit Öl- oder Gasheizung. Insgesamt sind derzeit burgenlandweit noch 45.800 Anlagen mit fossilen Brennstoffen in Betrieb. Die Wärmestrategie der Bundesregierung sieht bis 2035 das Aus für Öl- und bis 2040 für Gasheizungen vor.
In diesem Rahmen will das Burgenland schneller und flexibler sein und bis 2030 klimaneutral werden. Mit einem „100-Prozent-Sorglospaket“, das auf den schönen Namen „Pumpen-Peter“ hört, will sich die Energie Burgenland um alles kümmern, verspricht Sharma. Von der Erstberatung über den Abbau der alten Heizanlage, den Aufbau der Luft-Wärmepumpe der Firma Herz bis zum Service für eine 15-jährige Laufzeit sei alles enthalten. Die Luft-Wärmepumpe könne mit den bestehenden Radiatoren genutzt werden, Stemmarbeiten seien nicht nötig.
Es gibt zwei Pakete. Ein 12 kW-Paket für kleinere Haushalte (maximal 2.500 Liter Heizöl oder 25.000 kWh Erdgas) ab 90 Euro pro Monat; und ein 16 kW-Paket für größere Haushalte ab 100 Euro pro Monat. Für Umsteiger, die nicht Kunden der Energie Burgenland sind, kostet das Ganze monatlich zehn Euro mehr. Am Ende der 15-jährigen Laufzeit gehe das Produkt ohne weitere Kosten ganz ins Eigentum des Kunden über.
Möglich wird das „Sorglos-Paket“ auch, weil sich Bund und Land auch um den Umstieg kümmern – mit einer Förderung pro Haushalt von insgesamt rund 10.000 Euro, die in die EB-Aktion miteinbezogen werden.
Der Umstieg von Öl auf Luft-Wärmepumpe soll einem Haushalt jährlich ein Drittel der Heizkosten ersparen, von Gas auf Luft-Wärme ein Fünftel. Wann startet die Aktion? Sharma: „In dieser Sekunde“.