Ozon: Die Luft zum Atmen wird besser, aber mehr Feinstaub
Von Michael Pekovics
Am 20. August des heurigen Jahres stieg die Ozon-Belastung im Burgenland über den ersten Grenzwert, die sogenannte Informationsschwelle (Anmerkung: 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft).
Gemessen wurde der Wert in der Messstation Kittsee – es war der einzige Tag im Jahr 2018, an dem die Ozon-Belastung einen nennenswerten Anstieg verzeichnete. Und das, obwohl der heurige Sommer ähnlich heiß war wie jener vor 25 Jahren.
Damals schlug das Warnsystem weitaus öfter an als heute. Insgesamt 66-mal wurde 1993 der erste Ozon-Grenzwert überschritten, 25-mal in Eisenstadt, 21-mal in Kittsee, 18-mal in Illmitz und zwei Mal in Oberwart.
Drei mobile Stationen
In diesen Orten gibt es Luftgütemessstellen des Landes beziehungsweise des Bundes, die ersten wurden 1993 in Eisenstadt und Oberwart installiert. Zusätzlich sind aktuell drei mobile Stationen im Einsatz, um die Luftqualität zu überprüfen und die Bevölkerung und die Umwelt vor schädlichen Einflüssen durch Luftverschmutzung zu schützen. Heute besteht das Team des Luftgüte-Referats aus drei Mitarbeitern, in den Anfängen vor 25 Jahren war Franz Bauer noch als Einzelkämpfer unterwegs.
„Das war eine spannende Zeit damals, vor allem die Anpassungen an das EU-Recht“, erinnert sich der heutige Pensionist zurück. „Seit damals bin ich ein glühender Anhänger der Europäischen Union, weil ohne diese Regeln jedes einzelne Land eigene Standards hätte. Und wir hätten jetzt nicht diese gute Luftgüte, wie wir sie heute haben.“
Positiver Trend
Tatsächlich zeigt ein Blick auf die Entwicklung der vergangenen Jahre einen positiven Trend. „Die Luftgüte wurde in den vergangenen 25 Jahren kontinuierlich besser“, sagt Gabriele Wieger vom Luftgüte-Referat. Das Bewusstsein in der Bevölkerung, dass jeder Einzelne etwas gegen Luftverschmutzung tun kann, sei gestiegen. „Gerade was die Ozon-Belastung betrifft haben die Gesetze gut gegriffen. Auch die Kfz-Technik wird ständig verbessert, was dabei hilft, die Luft sauber zu halten“, sagt Wieger.
Ein „Problem“ habe man nur in Kittsee, wo es speziell im Sommer immer wieder zu erhöhter Belastung kommt. Das hänge laut Wieger mit der geografischen Nähe zu Wien und Bratislava und dem damit zusammenhängenden „Eintrag aus dem Osten“ zusammen. Nach Gesprächen auf Ministerebene habe sich die Lage aber gebessert: „Wir merken, dass in Osteuropa etwas gegen das Problem gemacht wird“, sagt Wieger.
Nach wie problematisch ist aber die Belastung mit Feinstaub. Der Höhepunkt der Belastung war mit 144 Überschreitungen des Grenzwerts im Jahr 2003. Danach gingen die Werte kontinuierlich zurück bis auf 34 Überschreitungen im Jahr 2016. Im Vorjahr hat sich dieser Wert auf 61 fast verdoppelt, im heurigen Jahr kam es bisher zu 24 Überschreitungen. „Hier muss sich ebenfalls ein gewisses Bewusstsein in der Bevölkerung entwickeln, Stichwort Holzheizungen“, sagt Wieger (siehe Zusatzbericht unten).