Oberwarts Stadtchef Rosner wird 2. Landtagspräsident
Von Thomas Orovits
Viele Positionen hat die ÖVP nach der Landtagswahl nicht zu besetzen, vielleicht ließ die Entscheidung gerade deshalb so lange auf sich warten. Freitagmittag wurden in der türkisen Parteizentrale die offenen Personalfragen beantwortet.
Der Oberwarter Bürgermeister Georg Rosner wird 2. Landtagspräsident, der Jennersdorfer Stadtrat Bernhard Hirczy Bundesrat. Rosner wurde im Parteivorstand einstimmig nominiert, Hirczy, der den Wiedereinzug in den Landtag verpasst hat, mit „klarer Mehrheit“, sagte Parteichef Thomas Steiner. Dass er den Klubchef übernimmt, hat Steiner schon unmittelbar nach dem Wahlsonntag erklärt, bei dem die ÖVP 30,6 Prozent der Stimmen erreichte und die 11 Mandate verteidigte.
Die Doppelbelastung als Eisenstädter Bürgermeister und Klubchef der größten Oppositionspartei schreckt Steiner nicht: „Ich bin gewohnt, hart zu arbeiten“.
Hoch auf den Süden
Im Rennen ums einzige türkise Bundesrats-Mandat sind der bisherige 2. Landtagspräsident Rudolf Strommer, der ein Landtagsmandat verfehlt hat, und die bisherige Bundesrätin Marianne Hackl leer ausgegangen. Den Ausschlag für Hirczy, der 2017 den Bürgermeistersessel in Jennersdorf verloren hat, dürfte die regionale Ausgewogenheit gegeben haben – alle Bezirke sollten ein Mandat bekommen. Denn Strommer kann in seinem Bezirk Neusiedl am See und seiner Heimatgemeinde Illmitz auf deutlich bessere Resultate verweisen als Hirczy im Landessüden. „Eine Abstimmung ist zur Kenntnis zu nehmen“, sagte der gelernte Offizier Strommer zum KURIER. „Die 21 Jahre im Landtag waren eine schöne Zeit“, so Strommer, der seinen Einstand 1999 mit dem U-Ausschuss zur Bank Burgenland feierte. Er dürfte nach dem Abschied von Kurt Korbatits Chef des ÖVP-Seniorenbundes werden.
Rosner, der über die Parteigrenzen hinweg geschätzt wird, soll mit dem Präsidentenamt wohl aufgewertet werden. Oberwart ist neue Heimatgemeinde von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und mit Christian Dax könnte Rosner bei der Bürgermeisterwahl 2022 ein ernst zu nehmender Herausforderer gegenüberstehen.
Das Landtagspräsidium ist fest in südburgenländischer Hand. Die Moschendorferin Verena Dunst ist weiter 1. und der Pinkafelder Kurt Maczek (beide SPÖ) erstmals 3. Präsident.