Nur mehr ein Drittel der neuen Pkw sind mit Diesel unterwegs
Von Michael Pekovics
Pkw-Neuzulassungen.
Burgenländer setzen wieder mehr auf Benziner. Seit 2016 gab es 20 Prozent Rückgang bei Neuzulassungen der privaten Haushalte. Diesel-Fahrer haben es immer schwerer. In Deutschland werden Fahrverbote umgesetzt, die Diskussionen über die verursachten Umweltschäden werden immer heftiger geführt, der Dieselskandal ist weiter in aller Munde. Alles in allem Gründe, warum der Diesel-Anteil an den neuzugelassenen Pkw auch im Burgenland kontinuierlich zurückgeht.
Vor zwei Jahren fuhr noch knapp über die Hälfte aller von Privatpersonen angemeldeten Pkw mit Diesel (54 Prozent). Im Vorjahr sank dieser Anteil bereits auf 44 Prozent, heuer liegt der Wert nach den ersten neun Monaten sogar nur mehr bei 34 Prozent. Konkret wurden von Jänner bis Ende September 2881 Benziner neu auf private Haushalte zugelassen, neue Dieselfahrzeuge gab es hingegen nur 1541.
„Die Hersteller haben durch den Dieselskandal mit den Abgasmanipulationen das Vertrauen der Autokäufer massiv erschüttert“, sagt Ulla Rasmussen, Expertin des Verkehrsclub Österreich (VCÖ).
Diesel für Oberklasse
Wo der Diesel allerdings weiterhin dominiert, ist der Bereich der SUV und der Oberklasse-Autos. 89 Prozent der großen Sport Utility Vehicle und 76 Prozent der teureren Pkw, die neu angemeldet werden, fahren damit. Im Gegensatz dazu nimmt sich der Anteil an Dieselfahrzeugen im Kleinwagenbereich mit gerade einmal neun Prozent an den Neuzulassungen ziemlich gering aus.
Deshalb fordert der VCÖ jetzt auch ein Ende der Steuerbegünstigung auf Diesel. Derzeit ist die Mineralölsteuer in diesem Bereich um 8,5 Cent pro Liter niedriger als auf Benzin. „Dass Käufer großer SUV damit auch noch begünstigt werden, macht weder aus ökologischer noch aus sozialer Sicht Sinn“, sagt Rasmussen.
Schließlich seien Dieselabgase Hauptverursacher des gesundheitsschädlichen Stickstoffdioxids, das Atemwegserkrankungen, Lungenschäden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen kann. „Der Dieselboom hat Österreich den Klimazielen keinen Meter näher gebracht, aber vielen Regionen Probleme mit der Luftqualität beschert“, sagt Rasmussen.