Chronik/Burgenland

Nordburgenland: Wasser wird ab 2019 teurer

Im Nordburgenland gehen die (Wasser)uhren anders als im Südburgenland. Während der Wasserverband Südliches Burgenland die Preise für das kostbare Nass im kommenden Jahr nur an den Preisindex, also die Inflation anpasst, erhöht der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland (WLV) die Kosten pro 1000 Liter um sieben Cent auf 1,49 Euro. Für einen durchschnittlichen Haushalt ergibt das monatliche Mehrkosten von rund 1,38 Euro. Ein Liter Wasser kostet im Norden also künftig 0,149 Cent. Für sozial schwächere Menschen gibt es einen Sozialrabatt in der Höhe von 15 Euro jährlich. Dieser wurde um 50 Prozent erhöht und ist strikt an den Bezug des Heizkostenzuschusses des Landes gekoppelt.

Investitionen

Begründet wird die Preiserhöhung vom Verband, der 167.000 Nordburgenländer in 66 Gemeinden mit Wasser versorgt, mit dem steigenden Investitionsbedarf in den kommenden Jahren. 2019 sind Investitionen in der Höhe von knapp 17 Millionen Euro geplant. Laut Berechnungen von Experten der TU Graz wird der Bedarf auf rund 20 Millionen Euro pro Jahr steigen.

„Der Verband wurde 1956 gegründet und muss Leitungen mit einer Länge von 2850 Kilometer instand halten“, sagt Obmann Gerhard Zapfl. Zusätzliche Faktoren für die notwendigen höheren Wasserpreise sind die dynamische Entwicklung der Region (rund 30 Prozent Bevölkerungswachstum bis 2050 prognostiziert) und die zunehmenden Herausforderungen bedingt durch den Klimawandel (häufigere Trockenperioden).

Konkret sind für die Erneuerung von Transportleitungen drei Millionen Euro vorgesehen, die Sanierung von Ortsnetze wird mit 8,2 Millionen Euro veranschlagt. Die Erweiterung der Ortsnetze wird im kommenden Jahr rund 1,4 Millionen Euro kosten. Ein Schwerpunkt wird 2019 die Errichtung eines neuen Wasserwerks bei Kittsee sein. Dieses ist im Bereich des Umspannwerks bei der Kreuzung der Straßen Richtung Kittsee und Edelstal geplant. Die Kosten dafür betragen 2,5 Millionen Euro, die Inbetriebnahme ist für Anfang 2020 vorgesehen. Der Standort Kittsee wurde deshalb ausgewählt, weil die Entwicklung in diesem Gebiet – Stichwort Bevölkerungswachstum und Betriebsansiedelungen – besonders dynamisch ist.

Prioritätenliste

„In welchen Gemeinden wir konkret investieren werden, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest“, sagt Obmann Zapfl. „Die Bautätigkeiten werden anhand einer vorliegenden Prioritätenlisten mit den Kommunen abgestimmt, um die Kosten der Wiederherstellung so gering wie möglich zu halten. Dort, wo Straßenbauarbeiten gemacht werden und wir die Leitungen erneuern müssen, werden wir aktiv werden.“

Im Vergleich zu anderen Wasserversorgern liegt der WLV mit 1,49 Euro für 1000 Liter im unteren Bereich: In Wien zahlt man 1,69 Euro und in Graz 1,92 Euro.