Chronik/Burgenland

Neues KUZ-Programm: Vorhang auf für Burgenlands Kulturschaffende

Aus sechs mach sieben: In allen Bezirken des Burgenlands gibt es derzeit ein Kulturzentrum, nur im nördlichsten nicht. Doch das soll sich bald ändern. Laut Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) seien Gespräche über den Standort im Bezirk Neusiedl am See bereits „im Finale“; an den Arbeiten solle begonnen werden, wenn jene am KUZ Güssing und am Zubau des Lisztzentrums Raiding abgeschlossen sind. Beides soll im Jahr 2025 passieren.

Der geplante KUZ-Neubau im Landesnorden war nur eine von mehreren kulturellen Neuigkeiten im Land, die Doskozil in seiner Rolle als Kulturreferent am Montag verkündete. Es wurden auch die Details eines neuen Förderpakets enthüllt, mit dem künftig mehr burgenländische Produktionen den Weg auf die Bühne finden sollen.

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„Ab der Saison 2023/2024 öffnen wir unsere erstklassigen Kulturzentren für Produktionen und Veranstaltungen unserer burgenländischen Künstlerinnen und Künstler. Dies ermöglicht kulturelle Veranstaltungen, die ohne diese Unterstützung aus finanziellen und organisatorischen Gründen nicht denkbar wären“, erläuterte Doskozil. In der Praxis bedeutet das, dass die Kultur-Betriebe Burgenland (KBB) die Räumlichkeiten, das Personal und das technische Equipment für jene geförderten Veranstaltungen kostenlos zur Verfügung stellen.

Kulturschaffende aus dem Burgenland können ab sofort Förderanträge bei der Kulturabteilung des Landes einreichen. Ein Beirat entscheidet über die Vergabe von insgesamt zehn „Kultur-Paketen“, die im Rahmen des Pilotprojektes vorgesehen sind.

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Kommen wir nun zu jenen Künstlerinnen und Künstlern, die keine Förderanträge mehr stellen müssen – den Stars im KUZ-Programm 2023/’24, das ebenfalls am Montag vorgestellt wurde. Dafür wurde wieder ein bunter Mix aus den Bereichen Kabarett, Musik und Theater zusammengestellt.

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Lachmuskeltraining

Für den Zyklus „Best of Cabaret“ konnten erneut viele große Namen der Kleinkunstszene gewonnen werden. Darunter sind Gernot Kulis („Callboy“), Maschek, Dirk Stermann, Gernot Kulis, sowie Hans Krankl & Monti Beton. Außerdem wird es zwei Burgenland-Premieren geben: Von Tricky Niki und Walter Kammerhofer.

Mit der „KUZ-Comedy“ wurde außerdem ein Format aus der Taufe gehoben, bei dem die regionale Kleinkunstszene in Mattersburg und Oberschützen im Mittelpunkt steht.

Musikalische Höhepunkte finden sich freilich ebenfalls im neuen KUZ–Programm: Für diese werden, unter anderen, Konstantin Wecker, Ernst Molden und Ursula Strauss sorgen.

Theaterfreunde kommen in der Saison 2023/’24 ebenso auf ihre Kosten: Beispielsweise mit dem Stück „Schtonk!“, der Bühnenversion der gleichnamigen Filmkomödie von Helmut Dietl. Außerdem wird es in den KUZ auch wieder Kindertheater für junge Kulturbegeisterte ab vier Jahren geben.

Das bestehende Abo-Modell soll übrigens überarbeitet werden: Überlegt wird, künftig eine Karte für alle Kulturzentren anzubieten.

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125.000 Besucher im Jahr 2022

Die Präsentation der neuen KUZ-Saison, wurde auch dazu genutzt, Bilanz über die Besucherzahlen des Vorjahres in den sechs Kulturzentren zu ziehen. Der kaufmännische Leiter der Kulturbetriebe Burgenland (KBB), Thomas Mersich, zeigte sich zufrieden: Bei 989 Veranstaltungen wurden 125.765 Besucherinnen und Besucher gezählt.

Damit sind die Kulturzentren zwar noch ein gutes Stück von Prä-Corona-Werten entfernt – im Jahr 2019 kamen 194.000 Gäste zu 1.112 Events – jedoch ist eine starke Steigerung im Vergleich zum Jahr 2021 erkennbar: Damals wurden 42.700 Gäste bei  384 Veranstaltungen begrüßt.

Der größte Besuchermagnet in den Kulturzentren ist weiterhin das Kabarett mit einer durchschnittlichen Auslastung von 92 Prozent. Bei Konzerten sind die Säle im Durchschnitt zu 75 Prozent ausgelastet, beim Theater zu 73 Prozent. Alle Infos zu den Kulturzentren und zum aktuellen Programm gibt es auf kultur-burgenland.at.