Wie Kiebitz, Zwergohreule und Wiedehopf geholfen werden soll
Von David Marousek
Im Rahmen des Österreichischen Programms für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) werden im Burgenland Maßnahmen zur Förderung gefährdeter Vogelarten entwickelt. Im Rahmen des regionalen Naturschutzplanes können Landwirte in einem abgegrenzten Projektgebiet, wie etwa einem Naturpark, gemeinsam Ziele definieren und umsetzen.
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Die Naturraummanager der Burgenländischen Einrichtung zur Realisierung Technischer Agrarprojekte (BERTA) haben landesweit fünf Projektgebiete ausgewiesen. Das Trappenschutzgebiet auf der Parndorfer Platte, das Zwergohreulenprojekt in Limbach, die Zitzmannsdorfer Wiesen, das Rechnitzer Weingebirge und das Kiebitzprojekt in Moschendorf und Gaas.
Mähzeiten anpassen
Im Rahmen der Naturschutzmaßnahmen werden spezielle Auflagenpakete für Grünland und Ackerflächen geschnürt. Gefährdete Vogelarten sollen so die notwendigen Lebensraumbedingungen mit ausreichend Nahrung und Unterschlupf in der Agrarlandschaft vorfinden.
Unter anderem sollen Ackerflächen schonender bewirtschaftet werden. Dies beginnt bei der Begrünung dieser Flächen und reicht bis zu unterschiedlichen und damit schonenden Mähzeiten.
Auch auf den Grünlandflächen können je nach vorkommenden Vogelarten bestimmte Pflegeauflagen gemacht werden. In den fünf Projektgebieten sind vor allem Großtrappe, Zwergohreule, Kiebitz und Wiedehopf heimisch und können in naher Zukunft auf mehr Lebensraum hoffen. Im Frühjahr 2024 werden von den BERTA-Naturraummanagern zusätzlich Bildungsveranstaltungen für Landwirte angeboten. Auch Birdlife kooperiert mit der Initiative.
Kleine Eule ganz groß
Im Sommer starteten Naturschutzorganisationen ein Förderprogramm für die Zwergohreule. Naturschutzbund, Birdlife und die ARGE Streuobst unterstützen die kleinste Eule Österreichs, die bundesweit auf der Roten Liste als „stark gefährdet“ steht. Österreichweit gibt es nur 60 bis 80 Brutpaare, 17 davon haben ihr Revier im Südburgenland. Im Vorjahr wurden drei Brutpaare mit je vier Jungvögeln gezählt.
Die übrigen leben in der Oststeiermark um Bad Loipersdorf und im Raum Köttmannsdorf in Kärnten. Seit den 1940er-Jahren ist das Vorkommen der 18 bis 20 Zentimeter großen Eule rückläufig. Ein Grund dafür ist der Strukturwandel in der Landwirtschaft.