Chronik/Burgenland

Molnár für die FPÖ ein Fluch, für den Klub ein Segen?

Am 2. März erschien im KURIER ein Interview, in dem Géza Molnár seiner burgenländischen FPÖ den Spiegel vorgehalten hat. Was die Parteioberen darin erblickten („Wenn die Klubführung engstes privates oder familiäres Umfeld anstellt und die am brutalsten behandelt, die Bedenken äußern, sagt das viel“) erschreckte sie offenbar so sehr, dass der Überbringer der schlechten Nachricht von Bundesparteichef Norbert Hofer am 3. März aus der Partei ausgeschlossen wurde – wegen „Gefahr im Verzug“.

Molnárs Diensthandy wurde gesperrt, bevor er von seinem Rauswurf erfuhr, er darf nicht mehr in den Klub im Landhaus und sein EDV-Zugang ist gekappt.

Als Mitglied des vierköpfigen Landtagsklubs wurde Molnár bislang aber nicht entfernt. In der Landtagsdirektion war bis Donnerstagmittag kein Antrag des blauen Klubchefs Hans Tschürtz eingelangt. Warum man da keine Eile hat? Klubdirektor Thomas Grandits wollte sich nicht äußern, Tschürtz war nicht erreichbar.

Es geht wohl um Geld und einen Job: Die Klubförderung ist an die Zahl der Mandatare geknüpft, ein Mandat bringt rund 36.900 Euro pro Jahr. Dazu kommt: Die personelle Grundausstattung eines Landtagsklubs umfasst einen Klubdirektor und eine Sekretariatskraft. Darüber hinaus steht einem Klub ab vier Mitgliedern ein Referent zu. Wenn Molnár gehen muss, verliert der FPÖ-Klub auch die öffentliche Finanzierung für eine Referentenstelle. Laut Landtags-Homepage teilen sich Sabrina Neusteurer und Markus Wiesler die Referentenstelle. Spannend, wer den Hut nehmen muss – Neusteurer war schon Mitarbeiterin von FPÖ-Chef Alexander Petschnig, als der noch Landesrat war, Wiesler war Landesgeschäftsführer und Mandatar und ist aktuell Bezirkschef im letzten starken blauen Bezirk Oberwart.