Chronik/Burgenland

Lutzmannsburg: Schärfere Positionierung der Therme

Knapp 23 Millionen Euro hat die Wirtschaftsservice Burgenland AG (WiBAG) in die Hand genommen, um die Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau und das Hotel Sonnenpark umfassend  zu erneuern.  Vor Kurzem wurde das Resort offiziell eröffnet.  

"Hier wurde ein europaweit einzigartiges Angebot geschaffen", erklärt Landeshauptmann Hans Niessl. Sein Vize, Franz Steindl, ergänzt: "Die Therme Lutzmannsburg-Frankenau ist ein wichtiger Leitbetrieb für das ganze Burgenland."

Im Jahr 1994 habe man in ein "sehr, sehr strukturschwaches Gebiet" investiert.  Während es 1995 40.000 Nächtigungen im Mittelburgenland gegeben habe, seien es auch wegen der Therme jetzt 290.000.

Der Erfolg durch den Umbau lasse sich bereits in Zahlen ablesen, sagt Geschäftsführer Wolfgang Stündl. "Wir hatten in den ersten drei Juliwochen  (nach der Eröffnung des ersten Teilbereiches , Anm.) sowie im August jeweils 12.000 Besucher mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres."

Und es wird weiter investiert. Derzeit tüftelt man an einem Konzept für den Umbau des von der WiBAG im Vorjahr erworbenen und an die Therme angrenzenden  Hotels  Vital Residenz. "Es soll ein Vier Sterne Hotel mit 150 bis 180 Betten und einem direkten Zugang  zur Therme  werden", sagt WiBAG-Direktor Franz Kast. Die Hotels seien für die WiBAg sehr wichtig, sie würden finanziell mehr einbringen als die Therme, ist zu hören.

Die Befürchtungen der Hoteliers, dass ein weiteres  landeseigenes Hotel Konkurrenz für Privatbetriebe bringen würde, teilt man seitens der WiBAG nicht. Wenn aufgrund der Thermenerneuerung 100.000 Gäste pro Jahr zusätzlich kommen, werden auch  die Privatbetriebe davon profitieren, rechnet Kast vor.

Wermutstropfen 

Ein Wermutstropfen ist für so manchen Hotelier  die Schließung des  Silent Domes. Einige  Übernachtungsgäste   würden wegen des  nun fehlenden Ruhebereiches in der Therme ausbleiben. "Ohne Silent Dome wird es nicht gehen", sagt etwa Georg Derdak, Besitzer des Thermenhofes.    Bei der WiBag ist man aber überzeugt, dass  "nur eine schärfere Positionierung in Richtung Baby- und Kleinkindertherme"  den wirtschaftlichen Erfolg des Resorts sichere.

Nachdem eine geplante Privatisierung im Vorjahr scheiterte (der KURIER berichtete), gehören Therme und Hotel nach wie vor dem Land. "Es gibt aber einen klaren Beschluss vom Aufsichtsrat: Wenn ein entsprechendes Angebot kommt, wird privatisiert", sagt Kast. Es  gebe laufend Anfragen, derzeit seien  keine ernst gemeinten darunter. "Natürlich ist jetzt, nachdem wir investiert haben,   auch der Kaufpreis  ein anderer."