Chronik/Burgenland

Aufregung um Attacke auf eine Tierschützerin

Der Verein gegen Tierfabriken (VgT) ist mittlerweile unerwünschter Stammgast bei Jagden von Alfons Mensdorff-Pouilly im Südburgenland. Egal ob in Luising oder im Gatter in Bildein. Auch die Polizei ist bei den Jagden anwesend, um Tierschützer und Jäger auf Distanz zu halten.

Am Samstag soll bei einer Fasanjagd bei Luising nach Angaben von Martin Balluch, Obmann des VgT, eine Tierschützerin von einem maskierten Jagdteilnehmer mit einer brennbaren und ätzenden Flüssigkeit attackiert worden sein. Das teilten die Aktivisten per Aussendung und auf Facebook mit, die Aufregung war groß. Auf KURIER-Anfrage relativiert Balluch den Vorfall bereits: Die Frau habe Hautrötungen davongetragen und ihre Kleidung habe nach Benzin gerochen. Ins Spital musste die Frau, laut Balluch, jedenfalls nicht. „Es hat bisher keine derartige Anzeige gegeben“, erklärt ein Polizist, die Sache sei bereits überprüft worden.

Balluch werde am Montag jedenfalls eine Anzeige wegen Körperverletzung bei der Staatsanwaltschaft einbringen, erklärt der Aktivist. Außerdem würde es ein Beweisvideo der Tat geben. „Ich kann ausschließen, dass jemand eine ätzende oder brennbare Flüssigkeit auf eine Tierschützerin geschüttet hat“, sagt Mensdorff.

Wie schon bei vergangenen Jagden, richtete die Polizei rund um das Jagdgebiet ein Platzverbot ein und war mit etwa 15 Beamten vor Ort, um dieses durchzusetzen. Eine Tierschützerin widersetzte sich dem Verbot und wollte über die ungarische Seite in das Jagdegebiet eindringen. Sie wurde festgenommen. Der Grund der Festnahme war nicht nur der Störversuch, sondern auch der illegale Grenzübertritt. Seit wieder Grenzkontrollen durchgeführt werden, dürfe das Land nur an den offiziellen Grenzstationen betreten werden. Nach zwei Stunden wurde die Frau wieder freigelassen.