Chronik/Burgenland

Jüdisches Massengrab in Rechnitz: Details zur Suche am Nachmittag

Nahe der südburgenländischen Gemeinde Rechnitz wird seit Mittwochvormittag wieder nach Gräbern gesucht, in denen 180 im März 1945 von den Nationalsozialisten ermordete ungarische Juden nach einem Massaker verscharrt worden waren. Laut dem Verein RE.F.U.G.I.U.S. ist dies bereits der 16. Versuch, die Opfer dieser Bluttat zu finden.

Die Bagger waren bis am gestrigen Abend im Einsatz und werden auch heute wieder eingesetzt. "Bis jetzt wissen wir noch nicht, ob wir etwas gefunden haben. Am Nachmittag werden wir alle Details im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgeben", sagt Horst Horvath, den der KURIER bei den Grabungen vor Ort erreichte.

Am gestrigen Vormittag war unter Federführung der archäologischen Abteilung des Bundesdenkmalamtes in einem bewaldeten, früher als Remise bekannten Areal südlich von Rechnitz mit Grabungen begonnen worden.

Über den aktuellen Stand der Suche wollen das Bundesdenkmalamt und der Verein RE.F.U.G.I.U.S., der sich seit den frühen 1990er-Jahren um die Bewahrung des Kreuzstadls in Rechnitz als Gedenkstätte bemüht, heute bei einer Pressekonferenz um 15 Uhr beim Kreuzstadl informieren.

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Hinweis von Bürgern

Zuletzt wurde im Dezember 2017 großflächig nach dem Massengrab gesucht. Damals wurde über drei Wochen lang eine Fläche von über 5.000 Quadratmeter mit schwerem Gerät geöffnet und 150 weitere Stellen entlang der ehemaligen Stellungen aufgegraben und untersucht.

Im November 2018 wurde erneut drei Tage lang gesucht, allerdings nur punktuell mit Metalldetektoren. Damals wurden Patronen und Patronenhülsen gefunden; einige davon könnten von Pistolen stammen, mit denen möglicherweise das Massaker verübt wurde. Der Hinweis, im besagten Gebiet namens Remise zu suchen, kam aus der Bevölkerung.

Mehr über den Stand der Suche lesen Sie am Donnerstag ab 15 Uhr auf kurier.at.