Chronik/Burgenland

Ins Eigentum des Landes: Schloss Tabor wird Landeskulturzentrum

Donnerstagabend findet die Premiere von Jopera auf Schloss Tabor statt. Schon am Nachmittag gab Landeshauptmann Hans Peter Doskozil gemeinsam mit Bürgermeistern des Bezirks und Intendant Dietmar Kerbschbaum eine große Veränderung bekannt. 

 

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Das Land kauft Schloss Tabor und will daraus ein Landeskulturzentrum machen, wie der Landeshauptmann bekannt gab. 850.000 Euro beträgt der Kaufpreis, die Liegenschaft geht in den Besitz der Kultur Betriebe Burgenland (KBB) über. Dietmar Kerschbaum bleibt Intendant von Jopera.

Der Grundstücksverkauf wurde am Mittwoch vollzogen. Davor war das 1469 erstmals erwähnte Gebäude im Besitz der Europäischen Stiftung für Innovation und soziale Verantwortung (EFIS). Im Vorstand vertreten sind Wolfgang Wieser als Vorsitzender und Dietmar Kerschbaum als Stiftungsvorstand. Die Stiftung bietet präventiv therapeutische Projekte für Kinder und Jugendliche an.

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"Es gibt Kunsttherapie, Pferd gestützte Psychotherapie und andere Angebote für Gruppen", erklärt Alexandra Rieger von der Stiftung. 2016 ist diese Idee entstanden und bei der Umsetzung wurde 2017 das Schloss Tabor von den Vorbesitzern, den Naturpark-Gemeinden, abgekauft. "Dem Naturpark fehlten die personellen Ressourcen, um das Schloss ganzjährig zu bespielen", sagt Rieger. Der Kaufpreis soll damals bei kolportierten 920.000 Euro gelegen haben, die von der Stiftung an den Naturpark Raab bezahlt wurden.  

Klar ist, dass die Mitarbeiter von Jopera in die Kulturbetriebe Burgenland übernommen werden. Auch das Programm fürs kommende Jahr steht schon fest: 2020 steht "Die lustige Witwe" am Spielplan. 

Die Geschichte von Schloss Tabor

In seiner heutigen Form entstand das Schloss im 17. Jahrhundert, als die ungarische Adelsfamilie Batthyány in den Besitz der Herrschaft Neuhaus kam. Unter ihnen wurde Tabor zum Sitz der Gutsverwaltung, während sich die Familie überwiegend in Wien oder auf ihren anderen Gütern aufhielt. Am Ende des Zweiten Weltkrieges diente das Schloss sowjetischen Truppen kurzzeitig als Panzerwerkstatt, ehe es schließlich zu reinen Wohnzwecken umfunktioniert wurde. Tabor blieb bis 1992 im Familienbesitz der Batthyánys.

Nach Übernahme durch den Naturpark Raab wurde das Schloss zu einer Opernspielstätte unter der Leitung von Jopera ausgebaut und wird mittlerweile ganzjährig für Kulturveranstaltungen genutzt. Ab 2017 war das Schloss im Besitz der gemeinnützigen EFIS Stiftung - das hat sich per 1. August 2019 wieder geändert, jetzt gehört das Schloss dem Land.

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