Industrie wünscht sich mehr Ausbildung in Elektronik & Co.
Von Michael Pekovics
Die aktuellen Zahlen des burgenländischen Arbeitsmarktservice sprechen eine klare Sprache: Die Arbeitslosenzahlen gehen insgesamt zurück, im November waren wieder weniger Menschen ohne Job als im Vorjahr (minus 112 Personen oder 1,4 Prozent). Die meisten offenen Stellen (165) gibt es derzeit in der Metall- und Elektrobranche.
Nicht zuletzt deshalb fordert die burgenländische Industriellenvereinigung (IV) einen neuen Fachhochschullehrgang für Elektrotechnik/Elektronik an der Fachhochschule Pinkafeld. Dieser Wunsch seitens der Industrie besteht schon länger, bei der jüngsten Vollversammlung der IV Burgenland hat der wiedergewählte Präsident Manfred Gerger die Forderung unterstrichen.
"Jobchancen mehr als intakt"
"Dieser Lehrgang wäre ein großer und wichtiger Baustein in der burgenländischen Ausbildungslandschaft. Die Jobchancen der Absolventen im Land sind mehr als intakt", sagt der IV-Präsident, der in seiner neuen vierjährigen Amtszeit gemeinsam mit seinen beiden Präsidiumskollegen Nina Katzbeck (Katzbeck Gruppe) und Johann Bock (Becom Group) die Schwerpunkte auf ebendiesen Lehrgang, Bildung, Berufsorientierung in Schulen und Digitalisierung legen will.
Laut Gerger soll damit schon bei den Jüngsten begonnen werden: "Sieht man sich die demografische Entwicklung der Bevölkerung in Österreich an, bleibt das Finden von Fachkräften im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich die große Herausforderung der Industrie. Diese ist nur mit praxisnaher Berufsorientierung – am besten schon im Kindergarten – und Bildung zu lösen."
Wichtige Leitbetriebe
Auch wenn die burgenländische Industrie im Vergleich zu anderen Bundesländern eine eher untergeordnete Rolle spielt, ist ihre Hebelwirkung enorm. Das belegt eine aktuelle Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI). Darin zeigt sich, dass die 11 internationalen Leitbetriebe des Burgenlands, darunter etwa Becom, Energie Burgenland, Hella und Unger Steel, 870 Millionen Euro Wertschöpfung erzeugen. Umgerechnet heißt das: Jeder Euro an Produktion im Burgenland generiert gesamtwirtschaftlich 2,34 Euro an Produktion und 2,88 Euro Wertschöpfung. Unabdingbar dafür laut Gerger: "Gut qualifiziertes Personal."