Illegale Grenzgänger: Zustrom hält weiter an
Von Peter Sitar
14 illegale Grenzgänger wurden am Dienstagnachmittag beim Gewerbegebiet Unterwart aufgegriffen. Es war der bereits dritte Vorfall innerhalb weniger Tage. Vor Kurzem marschierten 15 "Illegale" durch das Ortsgebiet von Oberwart, am Tag zuvor wurden zwölf im Raum Schachendorf aufgegriffen. Ein Schlepper wurde damals von der Polizei erwischt und festgenommen.
"Seit Juli, verstärkt ab August beobachten wir eine Zunahme der illegalen Grenzgänger", bestätigt Sicherheitsdirektor Erhard Aminger diese Entwicklung. Jahrelang war es relativ ruhig an den Süd-Grenzen, nun versuchen die Schlepper ihre menschliche "Fracht" verstärkt ins erste "reiche" Land der Europäischen Union, das ist Österreich, zu bringen. Sind die Geschleppten dann in Österreich stellen sie in der Regel sofort einen Asylantrag und werden nach Traiskirchen gebracht.
Maßnahmen
Die Polizei im Raum Oberwart reagiert mit einem Maßnahmenbündel. Einerseits wird bei Schwerpunktaktionen im Grenzraum Präsenz gezeigt. Dazu kommen noch verdeckte Ermittlungen. Und die Polizei appelliert an die Bevölkerung Wahrnehmungen über verdächtige Personen sofort zu melden. "Wir haben auch die ohnehin gute Kooperation mit den ungarischen Kollegen verstärkt", erläutert Aminger. So gebe es gemischte Streifen entlang des Grenzgebietes.
Die meisten der illegalen Grenzgänger - das Gros stammt aus Pakistan, Indien, Somalia und Afghanistan - kommen über Griechenland und die Balkanroute. Sie werden meist mit Lkw bis in Grenznähe transportiert. Von dort bringen sie Schlepper in der Regel bis zur Grenze und schicken sie zu Fuß Richtung Österreich. Trotz der Aufgriffe im Bezirk Oberwart, würden die meisten im Nordburgenland gemacht. In Summe seit Juli an die 200 illegale Grenzgänger.
Eine personelle Aufstockung bei der Polizei sieht Sicherheitsdirektor Aminger als unrealistisch an: "Das wäre Angelegenheit des Ministeriums." Sollte es in Oberwart, oder in anderen Bezirken zu einem verstärkten Auftreten illegaler Migranten kommen, sei es aber jederzeit möglich durch interne personelle Umschichtungen darauf zu reagieren: "Das ist auch anderswo gang und gäbe."