Hochsaison in der Hundepension: Wenn die Vierbeiner einchecken
Von Roland Pittner
Die Nachfrage ist ungebrochen.Es ist ruhig in der Hundepension. Die Tiere sind in ihren Boxen untergebracht, die meisten schlafen. Drei Golden Retriever haben jetzt ihren Auslauf – Streicheleinheiten inklusive, sagt Edgar Pertl. Seit fast 50 Jahren hat er Hundeerfahrung, züchtet Deutsche Schäferhunde und führt seit 2008 die Hundepension in Kemeten, Bezirk Oberwart.
„Wir haben klein begonnen und wollten in dem Zwinger auch unsere eigenen Hunde unterbringen“, sagt Pertl. Doch in nur drei Jahren haben sich die Umsatzziele des Unternehmers verdreifacht und alle 22 Hundeplätze werden nun an die Pensionsgäste vermietet. Vom Chihuahua bis zur Deutschen Dogge haben schon fast alle Hunderassen eingecheckt. Die Zwinger bieten einen Blick in den Garten, eine Tränke und auch eine Box als Rückzugsort.
Urlaubszeit
Vor allem jetzt im Sommer ist Hochsaison. „Die Hunde bleiben zwischen einem Tag und drei Wochen bei uns“, sagt Pertl, der auch direkt neben der Hundepension sein Haus hat, um immer in der Nähe zu sein. Die Nachfrage ist groß, ebenso das Einzugsgebiet. „Wir haben Kunden aus Kärnten oder auch Wien, die regelmäßig ihre Hunde bringen“, sagt der Unternehmer. Für die Tiere soll kein Stress durch den Ortswechsel entstehen. „In kürzester Zeit stellen sich die Hunde auf die neue Situation hier ein“, sagt Pertl.
Auf der großen Auslaufwiese können die Vierbeiner toben. „Bissattacken oder Rauferein hatten wir noch keine“, sagt der Hundeprofi, darauf achte er besonders. Für ihn seien auch Kampfhunde kein Problem. „Hier haben wir einen guten Ruf aufgebaut“, sagt Pertl.
Ausgebucht
Das Geschäft boomt in ganz Österreich, weiß Norbert Ziegler, Berufsgruppensprecher der Tierbetreuer in der Wirtschaftskammer und für Tierpensionen zuständig. Von rund 2200 Gewerbetreibenden in seiner Berufsgruppe, betreiben etwa 14 Prozent eine Tierpension. „Viele Pensionen sind schon auf Monate im Vorhinein ausgebucht“, weiß Ziegler. Die ganze Branche sei im Aufwind, da die Hundebesitzer bereit seien, viel Geld für ihre Vierbeiner auszugeben. „Die Leute wollen aber auch nicht auf ihren Urlaub verzichten, weil sie einen Hund haben“, sagt der Berufsgruppensprecher.
Für Pertl zählt das Wohlbefinden der Hunde: „Wir wollen keine Massenabfertigung, sondern uns um jeden Hund kümmern.“