Land kauft Hallenbad um einen Euro von Stadtgemeinde
Von Michael Pekovics
Anfang des Jahres wurde eine Lösung angekündigt, vergangene Woche folgte die Einigung mit der Stadtgemeinde Pinkafeld, am Dienstagabend dann der Beschluss im Gemeinderat mit nur einer Gegenstimme: Das Land übernimmt das Hallenbad Pinkafeld um einen symbolischen Kaufpreis von einem Euro.
Damit gehört dem Land jetzt neben dem Hallenbad Neusiedl am See ein weiteres im Landessüden. Und die SPÖ hält ihr im Jahr 2020 gegebenes Versprechen aus dem Regierungsprogramm, die Standorte zu erhalten: "Mit den Standort-Gemeinden der Hallenbäder wird eine Lösung erarbeitet, den Betrieb der Hallenbäder wirtschaftlich vertretbar zu gestalten", heißt es darin (Link PDF).
Im Landesnorden ist die geplante Sanierung allerdings ins Stocken geraten, im Sommer wurde ein Baustart noch für Ende dieses Jahres angekündigt. Unverändert bleibt der Status des Hallenbades Eisenstadt. Obwohl es auch hier Gespräche über eine Übernahme gegeben hat, wird es weiterhin von der Landeshauptstadt selbst betrieben. Die letzte umfassende Sanierung aus dem Jahr 2010 liegt hier vergleichsweise nicht so lange zurück, das Bad ist in einem guten Zustand.
Das ausgehandelte Paket mit Pinkafeld sichert sowohl den Bestand des Hallenbads, umfasst aber auch die Modernisierung des angrenzenden Eislaufplatzes.
Konkrete Pläne wurden zwar noch nicht präsentiert, der Standort solle aber durch die Landesimmobilien Burgenland "zukunftssicher weiterentwickelt" werden. Pläne zur notwendigen Modernisierung werden in den kommenden Monaten erarbeitet, hieß es beim Medientermin in Pinkafeld.
Sportlandesrat Heinrich Dorner betonte die Bedeutung des Projekts: "Während in anderen Bundesländern in letzter Zeit zahlreiche Schwimmstätten geschlossen werden mussten, gibt es bei uns ein klares Bekenntnis zum Erhalt aller drei Hallenbäder."
Der Deal findet übrigens auch die Zustimmung von FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer, der ja selbst im Pinkafelder Gemeinderat sitzt. Üblicherweise kritisieren die Blauen Übernahmen des Landes, betonen aber in einer Presseaussendung, dass "Projekte unterstützt werden, die notwendige Infrastruktur bereitstellen, die der Versorgung der Bevölkerung dient und die nicht privat betrieben werden können". Hier sei die öffentliche Hand in der Pflicht. Auch NEOS-Gemeinderat Eduard Posch freute sich über die Einigung.
Die 2021 ins Leben gerufene Initiative "Jedes Kind soll schwimmen lernen" ist laut Dorner jetzt langfristig gesichert: "Kinder aus dem gesamten Südburgenland fahren nach Pinkafeld, um Schwimmen zu lernen. Durch die Übernahme des Hallenbads ist die Zukunft dieses wichtigen Projekts gewährleistet." Bereits mehr als 1.000 Kinder der zweiten Volksschulklassen werden im aktuellen Schuljahr die Schwimmkurse in Pinkafeld und Eisenstadt besuchen.
Pinkafelds Bürgermeister Kurt Maczek sprach von einem "großen, historischen Tag für unsere Stadt" und bedankte sich ausdrücklich bei Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Sportlandesrat Dorner. Ohne die Unterstützung des Landes hätte das Hallenbad keine Zukunft gehabt. Die Stadt habe nun die Gewissheit, dass Hallenbad und Eislaufplatz als wichtige Freizeiteinrichtungen erhalten bleiben.
"Die Bewohnerinnen und Bewohner aus unserer Stadt und Umgebung können weiterhin die Schwimmfläche inklusive Saunabereich über das gesamte Jahr hindurch nutzen, und im Winter haben Schulen und Kinder den Eislaufplatz", so Vize-Bürgermeister Adrian Kubat, der maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt war.