Güssinger votieren bei Volksbefragung für Kulturzentrum
Von Thomas Orovits
Das Votum ist eindeutig: 58,9 Prozent der Teilnehmer einer Volksbefragung im Bezirk Güssing bevorzugen Sanierung und Ausbau des Kulturzentrums im Bezirksvorort. Hingegen konnten sich nur 41,1 Prozent für den alternativen Ausbau der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Burg hoch über der Stadt erwärmen. Unter den Nägeln brennt das Thema den Wahlberechtigten des Bezirks aber nicht unbedingt, nur 25,8 Prozent der 23.037 Stimmberechtigten haben sich an der von der SPÖ-Landesregierung in die Wege geleiteten Volksbefragung am Sonntag beteiligt.
In der Stadt Güssing war die Beteiligung indes mit rund 52 Prozent doppelt so hoch, hier waren gar 64 Prozent für die KUZ-Variante, sagte SPÖ-Bürgermeister Vinzenz Knor dem KURIER.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hatte im Vorfeld keine Präferenz für eines der beiden Projekte geäußert, aber betont, dass sich das Land nur eines der Vorhaben leisten könne und das Ergebnis der Befragung für die Landesregierung bindend sei.
Nach der Auszählung am Sonntagnachmittag erklärte Doskozil, dass es „zwei klare Gewinner“ gebe, den Bezirk Güssing und die direkte Demokratie. Der Entscheid sei zugleich „Anfang eines Prozesses, in dem wir gemeinsam mit der Region an die Umsetzung dieses kulturell, touristisch und wirtschaftlich bedeutenden Vorhabens gehen.“ In die Modernisierung des KUZ sollen rund 20 Millionen Euro fließen. Geplant ist unter anderem die Sanierung des aktuellen Bestands und eine Kunstbox als Aufbau über dem Innenhof. Als nächster Schritt wird nun ein europaweiter Architekturwettbewerb vorbereitet, den die Landesimmobilien Burgenland GmbH als Projektträger koordiniert. Eine zentrale Anforderung werden dabei mögliche Auflagen durch den Denkmalschutz sein. Geplanter Baubeginn ist 2023, frühestens 2026 soll das neue KUZ fertig sein.
Reaktionen
Die Güssinger hätten die „Sicherheitsvariante“ gewählt, meinte der Güssinger Vizebürgermeister Alois Mondschein (ÖVP). Der Grüne Wolfgang Spitzmüller freut sich, dass die „günstigere, einfachere und ökologischere Variante“ zum Zug kommt. Die für die Erhaltung der ältesten Burg des Landes nötigen Gelder von Seiten des Landes werde es weiter geben, so der Kurator der Burgstiftung, Werner Unger.