Chronik/Burgenland

Groß angelegte Covid-19-Testungen in Oberwart

In der Oberwarter Sporthalle wird derzeit im Akkord Blut abgenommen. Mit Fragebögen und unter strengen Hygienevorschriften werden die Probanden zum Aderlass gebeten. Seit Dienstag ist ein Team unter der Leitung von Universitätsprofessor Dietmar Poszvek und der Universität Innsbruck dabei, rund 800 Blutproben zu sammeln. Ziel ist es, festzustellen, wie viele Probanden bereits Antikörper gegen Covid-19 haben.

Ischgl

Oberwart wurde ausgewählt, um an einer Vergleichsstudie zur Gemeinde Ischgl in Tirol als Coronavirus-Hotspot, teilzunehmen. Ziel ist es, herauszufinden, wie viele Personen das Virus bereits hatten, ohne entsprechende Symptome zu zeigen. „Damit soll die Immunantwort mit Bildung von spezifischen Antikörpern sowohl in bestätigt durchgemachten Infektionen, wie auch in eventuell nicht dem SARS-CoV-2-Virus zugeordneten leichten grippalähnlichen Infektionen und ohne Symptome durchgemachte Infektionen charakterisiert werden“, sagt Poszvek. Die Studie soll mittels Antikörper-Titer aus dem Blut erheben, wie viele Bürger bereits eine Infektion durchgemacht und entsprechende Antikörper gebildet haben.

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10 Prozent

Die 800 Personen repräsentieren etwa zehn Prozent der Einwohner der südburgenländischen Bezirkshauptstadt. Auf Vorschlag des Studienleiters wurden als Teilnehmer Mitarbeiter der systemerhaltenden Einrichtungen ausgewählt. „So wurden Mitarbeiter der Stadtgemeinde, der Feuerwehren Oberwart und St. Martin/Wart aber auch Mitarbeiter des Wasserverbandes getestet“, sagt Bürgermeister Georg Rosner. Die Teilnahme an den Tests erfolgte freiwillig.

„Die Studie kann beitragen, die weiteren Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus zu planen. Deshalb haben wir uns für eine Zusammenarbeit mit dem Studienleiter entschlossen“, sagt Rosner. Noch fehlen klare Forschungsergebnisse zur Immunität nach einer Erkrankung, außerdem geben auch die Bluttests keine absolute Sicherheit, dass man tatsächlich mit Covid-19 infiziert war. Nichtsdestotrotz ist Rosner der Meinung, dass man mit dieser Studie weitere wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse im Kampf gegen Corona gewinnen kann. „Ich bin froh, dass unsere Stadt dafür ausgewählt wurde“, sagt der Bürgermeister.