Gegen die "Massenbierhaltung"
Von Roland Pittner
Bier brauen ist alte Handwerkskunst. In der Freibrauerei Maurer wird dieses Handwerk noch gelebt. "Es ist der Umgang mit den Rohstoffen, das ist das komplette Gegenteil vom Industriebier", sagt Markus Maurer, der im Juli seine Craftbeer-Brauerei in Güssing eröffnet hat. Seit Jahren stellt er eigenes Bier her, "es hat mehr Geschmack, ist vollmundiger und ein Genuss", schwärmt der Bierbrauer. Seine Frau Marielies Maurer wurde ebenfalls mit dem Craftbeer-Virus infiziert. "Wir haben überlegt und sind zu dem Schluss gekommen, wir können nicht die einzigen in der Gegend sein, die mal andere Biere trinken wollen", sagt Maurer.
Die beiden wohnen in Kroatisch Tschantschendorf und setzen auf den Standort Südburgenland. "Wir wollen die Region beleben", meint Maurer. Viel zu oft würde geklagt, es täte sich nichts in Güssing. Zum Südburgenland würde das Craftbeer gut passen. "Wir wollen in Sachen Bierkultur aktiv sein, wir bieten regelmäßig Verkostungen und Brauseminare an", sagt Maurer. Die Leute im Südburgenland seien "sensorisch ziemlich gut geschult", man merke die Weingegend, meinen die beiden Unternehmer.
Staatsmeister Bier
Nicht nur bei der Kundschaft ist das Southern Red Ale von Maurer beliebt, bei der heurigen Austrian Beer Challenge wurde es sogar mit dem Staatsmeistertitel geadelt. Rund 600 Einreichungen gab es in den verschiedenen Kategorien. "Wir haben beim Europäischen Ale gewonnen, ich konnte es zuerst selbst nicht glauben", sagt Maurer, der gerade die Ausbildung zum "Master Beerkeeper" beendet. Durchgesetzt hat sich die kleine Brauerei aus Güssing gegen große Bier-Namen. biergschaeft.at