Fastnet Race 2023: Acht Segler und ein Ziel in Frankreich
Von Michael Pekovics
Wenn sich in den Sommermonaten acht Männer aus dem Burgenland und ein Segelboot aufmachen, um in hohe See zu stechen, dann kann das zum Beispiel in einer feucht-fröhlichen Urlaubsfahrt von einem Hafenort zum anderen enden. Oder, wenn man mehr Action bevorzugt, in einem beinharten Wettkampf auf hoher See.
Für Letzteres hat sich eine Gruppe von acht Burgenländern entschieden. Das Segelteam nimmt derzeit am berühmten Rolex Fastnet Race 2023, einer der anspruchsvollsten Offshore-Regatten der Welt, teil.
In den Gewässern zwischen Großbritannien und Frankreich geht es von Cowes auf der Isle of Wight zum Fastnet Rock vor der Südwestküste Irlands und dann weiter ins Ziel nach Cherbourg in Frankreich.
Acht Männer, eine Mission
Die acht erfahrenen Segler aus dem Burgenland, das sind laut Selbstbeschreibung: Stefan Grosz, motivierter Neuling auf einem Offshore-Boot. Markus Schwarz, der Skipper mit viel Erfahrung am Wasser und in der Leitung von internationalen Regatten. Andreas Wenth, der digitale Begleiter des Abenteuers, früherer Vizestaatsmeister der Hochseemeisterschaft.
Thomas Zajac, Olympiadritter mit Tausenden Seemeilen Erfahrung, Niki Liebscher, der „Experte für alles“ auf dem Boot. Stephan Potz, Wahl-Weidener mit Erfahrung auf Regatta Booten. Thomas Hinterleithner, professioneller Segelamateur. Und last but not least Richard Hilbert, Österreich-Brasilianer mit viel Offshore-Kompetenz.
Das Boot für das Fastnet-Race ist eine Pogo 36 mit den Namen „Eilian“. Dieses schnelle und wendige Boot wurde speziell für den Offshore-Einsatz entwickelt und ist mit modernster Technologie und Ausrüstung ausgestattet, um sicher und schnell durch die rauen Gewässer zu navigieren.
Unter der Führung von Thomas Zajac und Markus Schwarz will die Crew ihr seglerisches Können und das volle Potenzial des Bootes ausschöpfen. „Wir haben das Boot sorgfältig ausgewählt und es perfekt auf die Herausforderungen des Rennens abgestimmt“, ist sich das Team sicher.
Die achtköpfige Crew ist am 14. Juli in Weiden am See gestartet und hat ihr Boot in Trinity sur Mer (Frankreich) abgeholt. Dort wurde alles von Masttop bis Kiel und von Bug bis Heck generalüberholt, bevor es nach Cowes (Großbritannien) ging, wo die Regatta ihren offiziellen Startpunkt hatte.
Das eigentliche Rennen begann am vergangenen Samstag und erstreckt sich über eine Gesamtstrecke von 695 Seemeilen. Die Teilnehmerliste ist lang: Insgesamt nehmen fast 470 Boote aus der ganzen Welt teil. Das Ziel der Regatta ist Cherbourg in Frankreich, der Einlauf ist für den 26. Juli angepeilt.
Standort in Echtzeit
Die ersten Tage waren für die Crew schon einmal nicht leicht, die Bedingungen auf hoher See waren anspruchsvoll – mit Wellen bis zu drei Metern Höhe, Sturmböen bis zu 100 km/h und schweren Niederschlägen. „Aber wird sind hoch motiviert und bestens vorbereitet“, ließ das burgenländische „Team Austria“ noch kurz vor der Abfahrt wissen. Unter fastnetsegelteam.at kann der aktuelle Standort in Echtzeit verfolgt werden, auch auf den sozialen Medien wie Facebook oder Instagram ist das Team aktiv.
Das Rolex Fastnet Race ist eine renommierte Offshore-Regatta, die schon seit dem Jahr 1925 ausgetragen wird. Namensgebend ist der Fastnet Rock, den die Rennstrecke umrundet. Die Regatta gilt als eine der bedeutendsten Segelveranstaltungen weltweit und zieht Teilnehmer aus der ganzen Welt an.
Das Rennen hat einen starken Einfluss auf die Entwicklung des Offshore-Segelns, und die enge Verbindung zu Fortschritten in Jachtdesign, Segeltechnik und Sicherheitsausrüstung ist unverkennbar.