Falsche Polizisten im Visier der Polizei
Von Peter Sitar
Gar nicht lustig findet man beim Landeskriminalamt das Auftreten falscher Polizisten im Bezirk Oberpullendorf. „Das ist Amtsanmaßung, die geeignet ist das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei zu erschüttern“, bringt es Kommandant Oberst Rainer Erhart auf den Punkt.
Drei Fälle sind derzeit amtsbekannt. Wie berichtet hielten am vergangenen Donnerstag im Gemeindegebiet von Lutzmannsburg zwei unbekannte Männer einen 62-jährigen Pensionisten mit seinem Fahrzeug an und wollten von ihm 500 Euro kassieren – der KURIER berichtete. Offensichtlich von diesem Bericht ermutigt, zeigte nun eine 38-jährige Ungarin einen ähnlichen Vorfall an, der sich bereits am 14. Dezember ereignete.
Die Frau, die mit einem Burgenländer verheiratet ist, war mit einem Pkw mit Oberpullendorfer Kennzeichen im Ortsgebiet von Unterpullendorf unterwegs. Ein silberner Pkw der Marke BMW mit Wiener Kennzeichen stoppte die Frau. Im BMW saßen zwei Männer in Zivil, die von der Frau 20 Euro für angebliches Schnellfahren kassieren wollten. Der Lenkerin kam die ganze Angelegenheit verdächtig vor und sie verweigerte die Strafzahlung. Daraufhin stiegen die beiden Männer, die gelbe Überwurf-Jacken anhatten, wieder in ihren BMW und brausten davon.
Zwei Männer
Bei dem 62-jährigen Pensionisten war eine „Zivilstreife“ mit vermutlich ungarischen Kennzeichen unterwegs. Auch hier saßen zwei Männer in dem Fahrzeug. Der Pensionist bezahlte nicht die geforderte Strafe. Die beiden Unbekannten werden als 40 bis 45 Jahre alt, 170 bis 175 Zentimeter groß, beschrieben. Sie sprachen Deutsch mit leichtem Akzent. Bereits im Oktober 2011 ist es zu einem ähnlichen Fall zwischen Frankenau und Unterpullendorf gekommen. Hier wollten zwei „Zivilbeamte“ bei einem jungen Fahrzeuglenker Strafe kassieren. Auch hier vergeblich.
„Wenn es zu einer Anhaltung durch ein Zivilfahrzeug kommt, sind die Beamten angehalten sich auszuweisen. Als kontrollierter Lenker hat man das Recht sich Dienstausweis oder Dienstmarke zeigen zu lassen“, erläutert Oberst Rainer Erhart die rechtliche Situation.
Seitens der Polizei wird nun abgeklärt, ob es sich in den drei Fällen um die selben Täter handelt. Leider sind die Fahrzeug- und Personenbeschreibungen teilweise unpräzise. In jedem Fall will man den falschen Polizisten so rasch wie möglich das Handwerk legen. Hinweise nimmt jede Polizeiinspektion entgegen.