„Ein Botschafter des Landes“: Trauer um Sepp Laubner
Von Stefan Jedlicka
Der bekannte burgenländische Künstler und Mitbegründer des Kultur- und Aktionszentrums Cselley Mühle in Oslip, Sepp Laubner, ist in der Nacht auf Freitag nach schwerer Krankheit im 71. Lebensjahr verstorben.
Laubner wurde 1949 in Eisenstadt geboren. Noch während seines Studiums an der Akademie der Bildenden Künste in Wien erhielt er mit dem Fügerpreis der Akademie seine erste Auszeichnung. Für einige Jahre arbeitete er als Kunsterzieher am Theresianum in Eisenstadt. 1976 gründete er gemeinsam mit dem im Vorjahr verstorbenen Keramikkünstler Robert Schneider die Cselley Mühle. Ausstellungen waren im Inland und im Ausland zu sehen, unter anderem in New York, Brüssel, Paris, Seoul, Venedig und Mailand. Laubner nahm an Kunstmessen in New York, Frankfurt, Dornbirn, Basel und Wien teil. 2019 wurde er mit dem Kulturpreis des Landes Burgenland geehrt. Laubner malte bis zuletzt in seinem Atelier in der Cselley Mühle.
„Unersetzlicher Verlust“
Landeshauptmann und Kulturreferent Hans Peter Doskozil (SPÖ) sprach am Freitag von einem „unersetzlichen Verlust für das Kulturland Burgenland“, der ihn persönlich betroffen mache. „Sepp Laubner war nicht ohne Grund der wohl bekannteste und erfolgreichste burgenländische Künstler seiner Generation. Er hat es wie kein anderer verstanden, das Lebensgefühl und die Landschaft unseres Bundeslandes in unverwechselbare Farbkompositionen zu übertragen. Das hat ihn zu einem malenden Botschafter des Burgenlandes gemacht“, so Doskozil. Laubner habe die moderne Malerei im Burgenland mitbegründet und die Cselley-Mühle zu einer Institution gemacht.
Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) würdigte Laubner „nicht nur als großen Künstler, sondern auch als großartigen Menschen, der das Leben, den Genuss und jeden Winkel des Burgenlandes geliebt hat. Er begegnete allen, vor allem auch den Jungen, immer auf Augenhöhe und mit Respekt“. Grünen-Landessprecherin Regina Petrik betonte: „Sepp Laubner hat die Kulturszene im Burgenland nachhaltig geprägt. Er hat sich nicht in sein Atelier zurückgezogen, sondern war immer mit Menschen im Gespräch – auf hochoffiziellen Empfängen genauso wie im Wirtshaus.“
Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer nannte den Verstorbenen „ein Aushängeschild für die österreichischen bildenden Künste“ und fügte hinzu: „Malen und Zeichnen waren seine Erdung und sein Lebenselixier. Er erzählte mit seinen Bildern kraftvolle Geschichten mit Seele.“