Daniela Winkler tritt in Fußstapfen von Niessl
Von Thomas Orovits
Daniela Winkler ist Hans Niessl schon in der Volksschule aufgefallen: In den 1980-er Jahren bat die Schülerin den damaligen Volksschuldirektor in Frauenkirchen einen Test wiederholen zu dürfen, weil sie „nur“ einen Zweier bekommen hatte. Am Montag wurde die mittlerweile 38-jährige Wirtschaftsprüferin als Nachfolgerin Niessls (67) auf der Regierungsbank präsentiert – sehr zur Freude des SPÖ-Granden, der am 28. Februar das Amt des Landeshauptmanns an Hans Peter Doskozil abgibt – dann zieht Winkler auch in die Regierung ein. Damit bleibt der Regierungssitz des Bezirks Neusiedl/See in Niessls Heimatgemeinde Frauenkirchen.
Die verheiratete Mutter eines siebenjährigen Buben und eines dreijährigen Mädchens übernimmt die gesamten Bildungsagenden von der Kinderkrippe bis zur Hochschule von Niessl, außerdem wandert die Zuständigkeit für Jugend (von LR Astrid Eisenkopf) und für Familien (von LR Verena Dunst) zu ihr.
Rote Rochaden
SPÖ-Chef Doskozil hat damit den ersten Schritt zum Umbau des roten Regierungsteams vollzogen. Nach Neusiedl folgt am 4. Februar der Bezirk Oberpullendorf, wo Heinrich Dorner Norbert Darabos ablöst und nach den Semesterferien wird noch der Tausch zwischen Landtagspräsident Christian Illedits und Verena Dunst verkündet. Am 28. Februar wählt der Landtag nicht nur einen neuen Landeshauptmann, sondern auch drei neue SPÖ-Landesräte. Im Amt bleibt neben Doskozil (in neuer Funktion) nur noch Astrid Eisenkopf.
Winkler hat ein FH-Studium für Finanz- Rechnungs- und Steuerwesen abgeschlossen und die vergangenen 15 Jahre mit Karenzunterbrechungen beim Wirtschaftsprüfer PwC in Wien gearbeitet. In ihrer Heimatgemeinde ist sie Gemeinderätin. Als Regierungsmitglied will sie ab der ersten Klasse Volksschule den von Doskozil schon avisierten „kostenlosen und freiwilligen“ Englisch-Unterricht umsetzen; zudem soll es in „allen Gemeinden“ des Landes den Gratis-Kindergarten geben und die Lehre soll „attraktiviert“ werden.
Ihren Stil beschreibt Winkler so: „Ich arbeite lösungsorientiert und werde das Gespräch mit allen suchen, Streithansl bin ich keiner“. Dass nach der Landtagswahl 2020 wegen der Verkleinerung der Regierung kein Platz mehr für sie sein könnte, schreckt sie nicht; aber sie möchte auf alle Fälle auch darüberhinaus weitermachen.