Commerzialbank: "Auch engstes Netz verhindert nicht jede Pleite"
Auch ein noch so enges Netz an Aufsichts-Instanzen wird eine Pleite wie bei der Mattersburger Commerzialbank im Burgenland nicht verhindern können, insbesondere wenn betrügerische Energie dazukomme. Das gab am Montag der Generalsekretär des Bankenverbandes, Gerald Resch, zu verstehen. Im Radio verwies er auf den "Superjob" der 500 Kreditinstitute mit 75.000 Beschäftigten.
Es gebe in Österreich in Sachen Aufsicht für Banken sieben bis acht verschiedene Player, "die eigentlich einen Fall wie diesen verhindern sollten", meinte Resch im Ö1-"Mittagsjournal". Aber "viele Köche verderben den Brei", räumte der Verbandsfunktionär ein.
Mehr Kontrolle nicht gleich mehr Sicherheit
Resch gab damit Franz Fiedler recht. Der frühere Rechnungshofpräsident und ehemalige Präsident des Beirats von Transparency International Österreich hatte am Freitag im Radio erklärt: "Ich habe den Eindruck, dass angesichts der vielen Kontrollinstanzen, die es ja im Zusammenhang mit Banken besonders gibt, dass da sich eine Kontrollinstanz auf die andere verlässt."
Ein Mehr an Kontrolle bringe also nicht unbedingt ein Mehr an Sicherheit?
Dazu Fiedler: "In der Praxis hat sich herausgestellt, dass wenn derartige Kontrollorgane, wie sie bei den Banken ja üblich sind, nebeneinander bestehen, dass dann oft ein Minus an Kontrolle herauskommt, weil sich einer auf den anderen verlässt."
"Wir müssen die Kompetenzen ganz klar verteilen, wer ist wofür zuständig", sagte Bankenverbands-Generalsekretär Resch am Montag. Für Vor-Ort-Prüfungen und Vor-Ort-Analysen gebe es die Oesterreichische Nationalbank (OeNB), die Finanzmarktaufsicht (FMA) setze dann zu diesen Erkenntnissen die behördlichen Schritte.
Ob in der Causa Mattersburg Kontrolle versagt habe, sei "eine sehr sehr schwierige Frage, das zu beantworten".
Auch wenn wegen der Auszahlungen der von den Instituten finanzierten Einlagensicherung die Causa die heimischen Banken viel Geld koste, werde das nicht unmittelbar an die Kunden weitergegeben, betonte Resch auf eine Frage zu den Bankgebühren. Die Banken hätten eine starke Eigenkapitalquote, auch wenn die "Freude" über eine solche Pleite "enden wollend" sei.
Die Banken hätten mehrere Jahre Zeit, den Topf wieder aufzufüllen. Es werde aber "immer eine Haftung der Banken geben, auch wenn mehrere Fälle parallel auftreten sollten", so Resch.