Chronik/Burgenland

Cobra stürmte Hanfplantagen

Bei der Übergabe von rund 35 Kilogramm Cannabis am Freitagvormittag in Wien auf offener Straße machten Beamte der Suchtmittelgruppe des Landeskriminalamtes Burgenland gemeinsam mit dem Einsatzkommando Cobra mutmaßlichen Drogendealern einen Strich durch die Rechnung. Auf Grund dieser Aktion konnten vier große Indoor-Plantagen ausgehoben und neun vietnamesische Staatsangehörige festgenommen werden, weitere Amtshandlungen seien noch im Laufen, erklärte Chefinspektor Ernst Paul Schlaffer im Gespräch mit dem KURIER.

Die Fahnder sind im Rahmen von umfangreichen Erhebungen einer international agierenden und hochprofessionellen Drogenbande auf die Schliche gekommen. Die Suchtmittel sind aus dem Burgenland in die Bundeshauptstadt transportiert worden, "bei der Übergabe haben wir dann zugeschlagen", sagt Schlaffer. Kurz darauf folgten Zugriffe von schwer bewaffneten und vermummten Beamten der Cobra in den Bezirken Mattersburg und Neunkirchen, NÖ, sowie in Wien.

Hunderte Kilo

An allen Standorten wurden "Riesenplantagen mit mehreren hundert Cannabispflanzen ausgehoben, die teilweise kurz vor der Ernte waren", sagte Schlaffer. Der anfängliche Verdacht, dass die illegalen Anlagen mit Sprengfallen gesichert wären, hat sich nicht bestätigt. "Es sind ein paar verdächtige Kabel herumgelegen", erklärt der Chefinspektor.

Da bei solchen Einsätzen erfahrungsgemäß mit bewaffnetem Widerstand zu rechnen sei, wurden die Suchtmittelfahnder von Cobra-Beamten unterstützt. Fluchtversuche der mutmaßlichen Täter konnten so vereitelt werden. Das Netzwerk hat bis in den Westen Österreichs gereicht, Freitagnachmittag wurde auch eine Person in Salzburg festgenommen.

"Es laufen noch Erhebungen, weitere Amtshandlungen sind nicht ausgeschlossen", erklärte Schlaffer. Am Montag soll es eine Bilanz über die Zerschlagung des Drogenrings geben.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund