Cobra-Einsatz in Thermenhotel
Aufsehenerregenden Besuch empfing man am Mittwoch in einem Thermenhotel in Stegersbach (Bezirk Güssing): Zwei Strafgefangene aus Salzburg hatten in dem Vier-Sterne-Hotel im Südburgenland eingecheckt, anstatt – wie vorgesehen – in die Justizanstalt zurückzukehren. Das Einsatzkommando Cobra musste ausrücken, um den Aufenthalt der Zwillingsbrüder zu beenden.
Doch der Reihe nach. Die beiden 36 Jahre alten Männer waren von einem Hafturlaub zu Weihnachten nicht mehr in die Justizanstalt Salzburg zurückgekehrt. Die beiden Österreicher waren zuvor wegen etlicher Betrugsdelikte zu Haftstrafen verurteilt worden.
Info über Aufenthalt
„Die Kollegen aus Stegersbach haben eine Information des Landeskriminalamtes Salzburg erhalten, dass sich diese zwei Personen in Stegersbach aufhalten sollen. Die Beamten sind dann zum Hotel gefahren, haben sich umgesehen und diese Informationen geprüft – und sie hat sich tatsächlich bestätigt“, sagt dazu Johannes Kollmann, Sprecher der Landespolizeidirektion Burgenland am Freitag . Auf dem Hotel- Parkplatz fanden die Polizisten außerdem das Fahrzeug des Brüderpaares – das gestohlene Kennzeichen trug.
Die Zwillingsbrüder seien als „allgemein gefährlich“ eingestuft worden. Aus diesem Grund sowie aufgrund der Örtlichkeiten in einem Hotel wurde das Einsatzkommando Cobra verständigt. Durch deren Einsatz wollte die Polizei allen Eventualitäten eines möglichen Widerstandes bei der Festnahme vorbeugen. Am Donnerstag erfolgte schließlich der Einsatz. Die Festnahme des Brüderpaares sei jedenfalls „absolut komplikationslos“ verlaufen, schildert der Polizeisprecher.
„Überrascht“
„Die beiden waren vollkommen überrascht von der Festnahme. Das Ganze ist innerhalb von wenigen Augenblicken über die Bühne gegangen“, sagt Kollmann. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Die Männer wurden in die Justizanstalt Graz Jakomini eingeliefert.
Stegersbach war jedenfalls nicht die einzige Station, an der die Zwillingsbrüder seit Ende ihres Hafturlaubes Halt gemacht haben dürften: Sie sollen seit Weihnachten in mehreren Hotels in den Bundesländern Kärnten, Steiermark und Burgenland genächtigt haben – freilich ohne nach dem Aufenthalt die Zeche zu begleichen. Wie hoch der Schaden ist, der durch diese Einmietbetrügerein entstanden ist, kann derzeit noch nicht beziffert werden.