Burgenlands Landesbus nimmt Kurs auf Wiener Neustadt
Von Thomas Orovits
Zweck der 2020 gegründeten Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) war zunächst der Aufbau neuer Buslinien aus dem Südburgenland nach Graz. Inzwischen werden sieben Linien geführt, fünf davon nur lokal im Landessüden. Jetzt soll eine weitere Richtung Norden dazukommen, von Oberwart über Pinkafeld bis Wiener Neustadt.
Über das Ansuchen für die Linienkonzession entscheidet das Amt der burgenländischen Landesregierung im Rahmen der mittelbaren Bundesverwaltung. VBB-Geschäftsführer Wolfgang Werderits will noch keine Details nennen, weil man „noch in der Planungsphase“ sei, grundsätzlich gehe es aber um „die Anbindung des Südburgenlandes“ an den Großraum Wien: „Wir wollen Verbindungen schaffen“.
So gebe es rund 1.000 Hauptwohnsitzer aus den Bezirken Oberwart und Güssing, die zwischen Wiener Neustadt und dem Süden der Bundeshauptstadt ihren Arbeitsplatz hätten – die wolle man ebenso chauffieren wie Schüler oder Patienten, die ins Wiener Neustädter Spital müssten. Dem Vernehmen nach sind täglich elf Kurse geplant, Werderits will das nicht bestätigen.
Südburg und VBB
Dass die VBB dann mit der Pendler-Linie G1 von Südburg (Güssing über Oberwart bis Wien; das Land zahlt dafür rund 2,7 Millionen Euro jährlich) ein Stück des gleichen Weges fährt, sieht Werderits nicht als Konkurrenz. Die VBB-Busse würden in Wr. Neustadt mehrere Stationen anfahren, darunter den Bahnhof. Tatsächlich fährt Südburg in Wr. Neustadt-West nur kurz ab, wenn jemand aussteigen will, und dann gleich wieder auf die A2 Richtung Wien auf.
Dennoch ist Südburg-Geschäftsführer Siegfried Tanczos nicht ganz wohl. Denn man wisse nicht, was die VBB noch alles plane.Th. Orovits