Burgenland-Wahl: Neos wollen in den Landtag, aber nicht mitregieren
Von Paul Haider
Für die burgenländischen Neos ist dieser Advent ein hektischer. Erst vergangene Woche hatte die Kleinpartei alle Unterstützungserklärungen beisammen, um bei der Landtagswahl am 19. Jänner in allen Bezirken auf dem Stimmzettel zu stehen.
Am Montag ging es direkt weiter mit der Präsentation der Wahlplakate, für Dienstag wird Bundesparteichefin Beate Meinl-Reisinger in Eisenstadt erwartet, bevor am Donnerstag der offizielle Wahlkampfauftakt begangen wird.
200 Sujets sollen Spitzenkandidat Christoph Schneider, seit 2022 Gemeinderat in Breitenbrunn, landesweit zu größerer Bekanntheit verhelfen. Darauf präsentiert sich der 34-Jährige als Befreier "aus dem roten Netz" und als "einer, der Schneid hat".
Kein gutes Haar ließ der Neos-Politiker bei seiner Plakatpräsentation an der SPÖ-Alleinregierung, aber auch an den anderen Landtagsparteien: "Die SPÖ hat uns alle über die Jahre in ihr Netz eingesponnen, und jetzt wollen es sich auch ÖVP, FPÖ und Grüne an der Seite der SPÖ in diesem Netz gemütlich machen."
Die Neos treten als Kontrollkraft an, um der "Schiri" im Landtag zu werden, betonte der Amateurfußballer vom SC Breitenbrunn: Man wolle "pfeifen" wenn Menschen benachteiligt werden, die Schulden steigen, oder Betriebe sich aus dem Burgenland zurückziehen.
Erklärtes Ziel: Opposition
Christoph Schneider schließt konsequenterweise eine mögliche Regierungsbeteiligung nach der Wahl am 19. Jänner bereits jetzt aus: "Alle anderen wollen mitregieren und ein Stück vom Kuchen der Macht abhaben." Auf das theoretische Szenario angesprochen, dass der Wahlsieger die Neos zu Sondierungsgesprächen einladen würde, erklärt Schneider: "Wir stehen nicht zur Verfügung".
Sollten es die Neos im dritten Anlauf in den burgenländischen Landtag schaffen, werde man sich also von der Oppositionsbank aus für pinke Anliegen einsetzen. Beispielsweise für die Verschlankung der Landesholding: „Wir müssen verhindern, dass die Landesholding zur nächsten Signa oder Hypo Alpe Adria für das Burgenland wird“, erklärt Christoph Schneider und warnt zudem vor dem "Konzern Doskozil", der das Land in eine Schuldenfalle führe. Zumindest die Hälfte der Landesholding sollte dem Neos-Kanidaten zufolge "auf Willhaben gestellt" werden, um herauszuholen, was noch da ist. "Das Geld muss wieder zurück zu den Leuten, zu den Betrieben und zu den Gemeinden im Burgenland", so Schneider.