Chronik/Burgenland

Burgenland errichtet erstes Krisenzentrum für Kinder und Jugendliche

Das Burgenland errichtet in Mörbisch (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) das erste Krisenzentrum für Kinder und Jugendliche des Landes. Die Einrichtung soll Platz für zehn Bewohner zwischen drei und 18 Jahren bei Verdacht auf Gefährdung des Kindeswohls bieten, kündigte Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) am Donnerstag an. Die Zahl der Gefahrenmeldungen steige seit Jahren. 2017 seien es noch 750 gewesen, im Vorjahr bereits 1.100.

Zentren sollen auch Diagnostik übernehmen

Die Kinder und Jugendlichen sollen für bis zu sechs Monate im Krisenzentrum wohnen können, um dort die schwierige Zeit zu überbrücken und Stabilität zu erhalten. Neben der Betreuung soll die Einrichtung aber auch Krisenintervention sowie soziale, psychologische und pädagogische Diagnostik übernehmen, wenn Kinder aufgrund von Misshandlung, Missbrauch oder Vernachlässigung zumindest kurzzeitig nicht mehr in ihren Familien bleiben können. Für eine etwaige Weiterversorgung des Kindes innerhalb der Familie werden auch Empfehlungen erarbeitet, so Schneemann.

Betrieben wird die Einrichtung in Mörbisch von der Soziale Dienste Burgenland GmbH (SDB). Bis zu 15 Mitarbeiter, darunter Sozialarbeiter, Pädagogen und klinische Psychologen, sollen dort beschäftigt werden. Die Eröffnung ist für Mai 2023 geplant.