Chronik/Burgenland

Burgenländer wollte Vater mit Hammer töten: Prozess in Eisenstadt

Weil er im Februar versucht haben soll, seinen Vater mit einem Hammer zu töten, ist ein Burgenländer am Mittwoch in Eisenstadt vor Gericht gestanden. Der Sachverständige attestierte eine paranoide Schizophrenie, aufgrund derer er bei der Tat nicht zurechnungsfähig gewesen sei.

Das Geschworenengericht entschied für eine Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum. Der 42-Jährige gestand die Tat und erklärte sie mit einem Streit um einen Holzofen.

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Der Mann lebte im Haus seiner Eltern im Bezirk Neusiedl am See und hatte schon in der Vergangenheit Depressionen. Nach einer Corona-Erkrankung im Herbst 2022, die ihm stark zugesetzt hatte, fühlte er sich durch den Rauch, den der Holzherd des Vaters im Keller verursacht haben soll, stark belästigt. Der Tat vorangegangen waren wiederholte Auseinandersetzungen wegen des Heizens.

"Jetzt mach ich´s"

Elf Tage zuvor hatte sich der 42-Jährige aus dem Baumarkt einen Hammer und Handschuhe besorgt und im Wohnzimmer verstaut. In der Tatnacht hörte er den Vater im Kellerraum mit dem Holzofen, wo dieser manchmal auch schlief.

Da fasste er den Entschluss, ihn umzubringen, er habe sich gefühlt „wie ein Roboter, jetzt mach ich's“. Dass dies ein Fehler war, sah er vor Gericht ein, es tue ihm leid, meinte er.

Damals stürmte er ins Zimmer und schlug mit dem Werkzeug auf den Vater - der noch munter war - mit den Worten ein: „Es tut mit leid, ich kann nicht mehr.“ Es kam zu einem Handgemenge, das Opfer konnte seinem Sohn den Hammer entreißen und fliehen.

Vor der Tat nahm der 42-Jährige keine Psychotherapie in Anspruch, da er nicht krankenversichert war und sich dadurch keinen Erfolg erwartet hatte. Der Vater hatte im Zeugenstand keine Erklärung für die Tat des Sohnes.

Dass er nach der Corona-Erkrankung Todesängste hatte, gestand er ein. Auf die Anmerkung der Richterin, dass er in der Familie offenbar das Feinbild sei, stellte der 68-Jährige fest: „Der Chef ist immer das Feindbild.“