Chronik/Burgenland

Burgenland ist Vorreiter im Kampf für leistbares Wohnen

Die Wohnkosten in den Städten steigen rasant. „628.000 Österreicher sind mit Wohnkosten überbelastet, sie geben mehr als 40 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen aus“, sagt Karin Zauner-Lohmeyer von der Initiative „Housing for all“. Insgesamt kämpfen in Europa 82 Millionen Menschen mit hohen Mieten. Hier will die Bürgerinitiative ansetzen und auf EU-Ebene das Menschenrecht auf leistbaren Wohnraum durchsetzen. „Es braucht bessere rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen“, sagt Zauner-Lohmeyer.

Im Burgenland findet die Initiative Unterstützung vom Land und der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG). „Für uns als gemeinnützigen Wohnbauträger ist es eine Selbstverständlichkeit, leistbaren Wohnraum zu schaffen“, sagt OSG-Chef Alfred Kollar. Obwohl das Burgenland von steigenden Mietpreisen weniger betroffen ist. In Pinkafeld, zum Beispiel, bietet die OSG Wohnungen für einen Quadratmeterpreis von 4,28 Euro an. „Es gibt auch keinen Genossenschaftsbeitrag, sondern nur eine Kaution“, sagt Kollar. Ebenso werden in anderen Gemeinden viele Wohnungen zu einem Mietpreis von etwa fünf Euro pro Quadratmeter angeboten.

Förderung

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Möglich mache den günstigen Wohnraum auch die Wohnbauförderung des Landes. „Wir haben die Gehaltsgrenzen angepasst und die Förderrichtlinien attraktiver gemacht“, sagt der zuständige Landesrat Heinrich Dorner von der SPÖ. Er hat auch eine Informationsoffensive gestartet. „Seit dem Start haben sich die Förderansuchen um fast 100 Prozent erhöht“, sagt Dorner. Heuer gab es 96 Ansuchen von Jänner bis Ende Mai; im Vorjahr waren es 49. Die Wohnbauförderung umfasst 125 Millionen Euro.

Derzeit gibt es laut Landesrat Dorner auch Überlegung für eine Anpassung der Wohnbauförderung, mit höheren Fördersätzen für Regionen, die von Abwanderung betroffen sind. „Hier geht es nicht um eine Neiddebatte zwischen Nord und Süd, sondern generell um eine Unterstützung für betroffene Regionen, denn die gibt es im Norden, genauso wie im Süden“, sagt der Landesrat. Konkreten Zeitplan gibt es für die Maßnahmen noch keinen.

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Unterschriftenaktion

„Housing for all“ wurde von sieben Bürgern aus Österreich, Spanien, Deutschland, Schweden, Zypern, Portugal und Kroatien ins Leben gerufen. Innerhalb eines Jahres wollen die Bürgeraktivisten eine Million Unterschriften sowie in sieben Staaten genügend Unterstützungserklärungen sammeln. Dann wird ihr Anliegen sowohl von der EU-Kommission als auch vom Europäischen Parlament angehört werden. Noch bis 18. März 2020 kann man unterschreiben.housingforall.eu