„Bullinarium“: Vom Stall auf den Tisch
Von Roland Pittner
Christoph Haller ist Tierarzt und Landwirt. Mit seiner Kreislaufwirtschaft pflegt er rund 250 Hektar Wiesenflächen des Ramsar-Schutzgebiets an der Lafnitz. Mit dem Gras füttert er seine Stiere, deren Mist wird in der Biogas-Anlage zu Strom und hochwertigen Dünger. „Mit dem Bullinarium wollen wir auch das Fleisch unserer Tiere selbst vermarkten“, sagt Haller. So werde der Kreislauf von Österreichs größtem Rinderstall in Markt Allhau, Bezirk Oberwart, vollendet.
6,5 Millionen Euro investiert der Unternehmer in sein Projekt, das Genuss und Erlebnis verbinden soll. Mit dem „Bullinarium – Hallers Bull Beef & Infotainment“ will er gemeinsam mit seiner Familie den Konsumenten einen Einblick in die Erzeugung von qualitativ hochwertigen und gesunden Rindfleisch geben. „Wir wollen bei höchster Achtung vor den Tieren, eine Bewusstseinsbildung für natürliche Kreisläufe ermöglichen“, meint Haller.
Das Konzept besteht aus drei Teilen: aus dem Restaurant, wo alles vom Rind auf den Tisch kommt, über ein Infozentrum, bis hin zu einem Café als „Meating Point“ für die Besucher. Schwiegersohn Mateo, der Küchenchef bei Do&Co in Wien war und in mehreren Spitzenrestaurants in Spanien gearbeitet hat, wird die Küche übernehmen.
Erlebnis
Mit einer „begehbaren Speisekarte“ können die Gäste den Köchen über die Schulter schauen. „Wir vermitteln den Gästen in offener Art und Weise die Geheimnisse von Qualität und Zubereitung“, erklärt Haller. In der „Welt voller Wissen“ wird die Kreislaufwirtschaft beschrieben und auch die artgerechte Tierhaltung. „Es wird Tiere zum Anfassen geben, für kleine und große Kinder“, sagt Haller.
Für Interessierte wird es eine „Insider Tour“ angeboten, die die Besucher vom Restaurant zum Stall bringt. „Die Kurzexkursion führt in den Bullenstall und zum Kraftwerk am Bauernhof“, sagt Haller. Sie soll das Angebot an „Infotainment“ abrunden. Das Fleisch wird vor Ort verkocht oder kann bestellt werden.
Zum offiziellen Baustart kam auch viel Prominenz, von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bis zu den Landesräten Astrid Eisenkopf und Alexander Petschnig. „Hier entsteht ein innovatives Projekt, dass es in dieser Dimension im Burgenland noch nicht gibt. Regionalität wird erlebbar gemacht“, sagt Eisenkopf. Eröffnet wird im März 2020.