Neusiedlerin wird Managerin der Frauenfußball-Bundesliga
Von Paul Haider
Anpfiff für den Karriere-Neustart: Morgen bestreitet Nina Potz ihren ersten Arbeitstag als Ligamanagerin der Admiral Frauen Fußballbundesliga.
Diesen Traumjob hat die 38-jährige Neusiedlerin einer glücklichen Fügung zu verdanken. Die bisherige Managerin, Ex-ÖFB-Kapitänin Carina Wenninger, hat sich entschlossen, wieder aktiv in der Bundesliga zu spielen, und zwar im Dress der Austria Wien (der KURIER berichtete). Um einen Interessenskonflikt zu vermeiden, hat sie ihren ÖFB-Job zurückgelegt.
Hier betritt Nina Potz das Spielfeld. Sie kickt und trainiert seit 15 Jahren bei ihrem Heimatverein, dem SC Neusiedl am See. Außerdem hat sie sich beim BFV um den Mädchen- und Frauenfußball verdient gemacht.
Einen Job beim ÖFB habe Potz zwar nicht angestrebt, sich aber „vielleicht unterbewusst darauf vorbereitet“, wie sie dem KURIER erzählt: „Seit ich 2021 beim BFV mit Yvonne Lindner das Herzensprojekt ‚Real Girls Play Soccer‘ begonnen habe, habe ich versucht, mich laufend fortzubilden.“ Unter anderem hat sie, zusätzlich zu ihrem Master (Internationales Recht), die Trainer-A-Lizenz erworben.
Was Potz als Bundesligamanagerin vorhat? „Frauenfußball ist zuletzt immer professioneller und sichtbarer geworden. Zum Beispiel mit dem wöchentlichen Livespiel auf ORF Sport Plus. Ich sehe es als meine Aufgabe, diesen Weg mit den Vereinen weiter zu gehen“, gibt sie die Stoßrichtung vor. Zunächst möchte sie alle zehn Teams der Liga näher kennenlernen.
Neues Ligaformat
Gleichzeitig steht eine große Änderung im Ligaformat an: Ab der Saison 2024/’25 gibt es nach dem Grunddurchgang zwei Play-off-Runden. Dabei spielen die vier besten Mannschaften um den Meistertitel, die sechs unteren um den Abstieg.
Für Nina Potz bedeutet der Berufswechsel zum ÖFB jedenfalls einen Aufstieg – der jedoch auch private Umwälzungen mit sich bringt. Die Leitung des familiären Steinmetzbetriebs in Wien gibt die 38-Jährige ab. „Es gibt zum Glück genug Familienmitglieder, die einspringen können. So eine Chance, im Fußball arbeiten zu können, muss man ergreifen – da stärkt mir auch meine Familie den Rücken“.
Einen Wermutstropfen gibt es aber doch: „Den Zentralfriedhof werde ich vermissen. Die letzten zwölf Jahre war ich jeden Tag da.“ Potz’ neuer Arbeitsplatz – das Ernst-Happel-Stadion – kann sich allerdings auch sehen lassen.