Chronik/Burgenland

Auktion: Kunst braucht ein Dach

Alte Bauwerke und junge Kunst. Ein Konzept, das im Künstlerdorf Neumarkt an der Raab seit den 60er-Jahren gelebt wird. Über die Jahrzehnte wurden auch die strohgedeckten Dächer einiger Gebäude undicht. „Wir wollten eigentlich eine Benefizausstellung machen, um Geld für die Renovierung der Dächer zu sammeln“, sagt Petra Werkovits, Vereinsvorsitzende des Künstlerdorfs.

Renovierung

Durch die Corona-Pandemie wurde aus der Ausstellung nichts, „also haben wir die Aktion ins Internet verlegt“, sagt Werkovits. Auf der Webseite www.kunstbrauchteindach.at können Interessierte Werke von verschiedensten Künstlern erstehen und so bei der Renovierung des Künstlerdorfs helfen. „Die Aktion ist fantastisch angelaufen, damit haben wir nicht gerechnet, aber es wurden schon viele Werke verkauft und es kommen auch neue dazu, weil sich Künstler melden und uns unterstützen wollen“, sagt Werkovits. Bis zum Jahresende soll die Aktion noch weiterlaufen. Mehr als 30.000 Euro werden für zwei neue Strohdächer, zwei Firste und die Renovierung einer Fassade gebraucht.

Zahlreiche Künstler aus aller Welt und sogar Nobelpreisträger Peter Handke waren schon im Künstlerdorf zu Gast. Auch zahlreiche Studenten besuchen jährlich das Künstlerdorf und nutzen die vorhandene Infrastruktur für ihre kreative Arbeit. Die heurige Saison wird verspätet beginnen. „Wir werden bis Juni geschlossen haben und hoffen, dann die ersten kleineren Gruppen bei uns begrüßen zu können“, sagt Werkovits.

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Sommerakademie

Auch für die Sommerakademie ist Werkovits optimistisch. „Die Leute sehnen sich in dieser Zeit total nach Freiheit, Kultur und Natur und genau das bieten wir an. Sie sind ausgehungert nach dem Einsperren“, sagt Werkovits. Zahlreiche Kursleiter bieten bei der Sommerakademie unterschiedliche Workshops an. In Kleingruppen wird gearbeitet, „es wird sehr aufs Wesentliche reduziert“.

Generell sei das archaische Leben im Künstlerdorf seit jeher der Quell der schöpferischen Kraft der Besucher. „Das geht natürlich am besten, wenn es möglichst wenig Ablenkung gibt“, sagt Werkovits.

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