Chronik/Burgenland

50 Prozent weniger Marillen aus Kittsee, aber neuer Online-Verkauf

Die Marillenernte in Kittsee hat begonnen, doch heuer müssen die Obstbäuerinnen und Obstbauern mit einem erheblichen Ernteausfall rechnen. Bedingt durch die feuchte Witterung und Frost während der Blütezeit erwarten die Produzenten Verluste von bis zu 50 Prozent.

"Vor allem die BIO-Marillen hat es stark erwischt", berichten die Bio-Marillenbauern Karin Darnai und Alexander Roszuczky. "Viele der Bio-Betriebe überlegen, ob sie auf konventionelle Bewirtschaftung umsteigen, da man weniger Ausfälle hat."

Obwohl die Ernte mengenmäßig geringer ausfällt, bleibt die Qualität der Kittseer Marillen hoch. Die Früchte sind größer und geschmacklich ausgezeichnet. "In einem normalen Jahr ernten wir rund 700.000 Kilo Marillen", erklärt Darnai. Der Großteil wird direkt an Konsumenten verkauft, wobei eine neue Marillenbörse auf kittseer-marille.at den Verkauf erleichtern soll. 

35.000 Marillenbäume auf 81 Hektar

Über die Website können Interessierte aktuelle Bestände einsehen und direkt bei den Produzenten bestellen. 

"Die Kittseer Marille hat eine lange Tradition. Bereits seit über 100 Jahren gibt es sie in Kittsee und in den umliegenden Ortschaften. Im gesamten Burgenland werden auf einer Fläche von rund 81 Hektar Marillen angepflanzt. In Kittsee alleine stehen rund 35.000 Marillenbäume, die von etwa 80 Obstbäuerinnen und Obstbauern kultiviert werden", erklärte LK-Präsident Nikolaus Berlakovich. 

Die wichtigsten Marillenanbaugebiete  befinden sich im Bezirk Neusiedl in der Region von Kittsee sowie Eisenstadt-Umgebung, Bezirk Mattersburg und im Bezirk Oberwart rund um Rechnitz.

Auch bei Marillen setzt sich der Trend zu mehr Sortenvielfalt fort. Trotzdem konnte die Gruppe Klosterneuburger, Ungarische Beste (die Hauptanbausorte in Kittsee), Kecskemeter Rosenaprikose den ersten Rang halten.  Rund zweieinhalb Kilogramm Marillen lässt sich jeder Österreicher im Durchschnitt pro Jahr schmecken. 

Der Verein "Kittseer Marille", der seit 25 Jahren besteht, setzt sich weiterhin für die Qualität und Vielfalt der Kittseer Marillen ein. Trotz der Herausforderungen sind viele Produzenten optimistisch. "Wir haben schon viele Vorbestellungen. Das zeigt, dass die Konsumentinnen und Konsumenten sich schon auf die heimischen Kittseer Marillen freuen", sagt Roszuczky. Wer Marillen kaufen möchte, sollte telefonisch vorbestellen oder die Website nutzen, um die aktuellen Anbieter zu finden.