Chronik/Burgenland

20.000 km Fußmarsch nach Indien

Schritt für Schritt. 18 Kilometer am Tag, mal mehr, mal weniger. Der Weg ist das Ziel und der ist etwa 20.000 Kilometer lang, so genau wissen es die Friedenspilger nicht. Gestartet ist die Gruppe vor mehr als zwei Wochen in der Nähe von Passau. Thomas, Magdalena und Michael aus Deutschland und Paulin aus Frankreich sind sich über den Weg gelaufen und jetzt in Richtung Indien unterwegs.

Halt machten sie vor Kurzem auf Burg Schlaining – die Friedensburg sei ideal dafür, meinen die Pilger, denn ebenso lautet ihre Botschaft – "Pilgern für den Frieden". "Wir gehen in Achtsamkeit und haben viel Vertrauen", sagt Thomas. Denn Geld haben sie nicht viel, auf der Friedensburg wurden sie eingeladen und hielten auch einen Vortrag über ihre Reise. "Gegen Abend klopfen wir immer an Türen und fragen, ob wir übernachten können", erklärt Thomas, der schon lange gewusst hat, dass er mit 50 nach Indien gehen müsse. Magdalena ist 26, wollte reisen, fand die Idee für den Frieden zu pilgern gut und ist jetzt dabei. Michael ist ein "Pendel-Pilger" er begleitet die Gruppe Tageweise. Überhaupt könne jeder der Lust hat, die Friedens-Pilger begleiten. Drei bis vier Jahre werden sie wohl unterwegs sein.

Kein Besitz

"Mein ganzer Besitz ist in meinem Rucksack", sagt Thomas, der gerade 50 wurde. Wohnung besitzt er keine mehr, ebenso wenig wie einen Schlafsack oder eine Iso-Matte, "die brauche ich nicht". Wenn sie den Leuten ihren Plan erzählen, seien alle hilfsbereit. "Viele wollten selbst einmal so reisen und haben es nicht getan", sagt Magdalena, "die sind in Gedanken dann bei uns". Ihr Weg führt sie nun weiter über Ungarn, Rumänien, Bulgarien rund ums Schwarze Meer in die Türkei. "Dann ist ein Abstecher nach Israel und Palästina geplant", sagt Thomas. Bis dorthin will Paulin mitgehen und auch einen Dokumentarfilm drehen – über den Weg der Pilger. Nur eine Kamera fehlt dem 29-Jährigen noch, aber die werde sich schon finden.

Obwohl der Weg auch durch Syrien und Afghanistan geht, haben die vier keine Angst. "Die Gruppe gibt mir Sicherheit. Wenn wir dann dort sind, wird es sich zeigen. Für mich ist es gerade der einzige Platz wo ich sein kann, ich habe keine Zweifel", sagt Magdalena.