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YouTube-Stars: "Mozart ist mein Gott"

Mit dem EU-kritischen Song "Fuck se Energiesparlampe" sorgen zwei Wiener mit dem klingenden Bandnamen "Zwa Voitrottln" auf YouTube für Furore. Der KURIER traf die beiden Glühbirnenliebhaber Johannes Glück (35) und Dieter Hörmann (22) zum Gespräch.


KURIER: Euer Video ist auf Youtube.com schon mehr als 100.000-mal geklickt worden. Überrascht vom Erfolg?
Johannes Glück: Ja, total, vor allem, weil das Video ja der volle Trash ist. Wir haben uns beim Stubentor getroffen und einfach losgelegt.

Mit viel Körpereinsatz, vor allem von Dieter Hörmann.
Dieter Hörmann: Dass ich beim Dreh dort so ausgezuckt bin, lag auch an Passanten. Es hat mich total motiviert, dass die mich deppert angeschaut haben.
Glück: Ich habe vieles einfach nur mit meinem iPhone gedreht, etwa die Lampen in der U-Bahn oder das Dissen ( Beleidigen, Anm. ) der Energiesparlampen im BauMax.

Wie kam es zur Idee zu dem Song?
Glück: Ich hasse ja das Licht von diesen Energiesparlampen schon immer. Der Impuls für den Song war dann der Film Bulb Fiction . Gleich nachdem wir im Kino waren, haben wir begonnen, erste Ideen zu sammeln.

Dabei geht es in dem Lied ja nicht nur gegen die Energiesparlampen, sondern auch gegen die EU an sich.
Glück:
Ich glaube, eine Weltregierung macht nur Sinn, wenn man davon ausgeht, dass an den Schalthebeln der Macht lauter nette Menschen sitzen, denen unser aller Wohlergehen am Herzen liegt. So ist es aber nicht, und daher bin ich skeptisch.

Wie kommt man darauf, sich als Band "Zwa Voitrottln" zu nennen? Für jedes Marketing ist das eine Herausforderung.
Hörmann: Wir haben beide am Konservatorium Musical studiert und uns dort kennengelernt. Dann haben wir gemeinsam die ersten Texte geschrieben und uns gedacht: "So was können nur zwa Voitrottln schreiben."

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Singt ihr in Wiener Mundart, weil es authentischer ist?
Hörmann: Nein, es ist einfach die schönste Form der deutschen Sprache.

Wer sind dann eure Vorbilder? Austropopper?
Hörmann: Viele. Wir schreiben in verschiedenen Musikstilen und hören sehr unterschiedliche Sachen.
Glück: Beim Eingang in unserer Wohnung hängt ein Porträt von Mozart. Mozart ist mein Gott. Von Songwritern wie Georg Kreisler und Gerhard Bronner bin ich auch sehr beeinflusst.

Ein anderer Wiener, der Rapper Money Boy, ist ebenfalls mit einem Hip-Hop-Video auf YouTube sehr erfolgreich. Kennt ihr den?
Hörmann: Ja, wir sind aber keine Hip-Hopper. Dieses Genre hat sich für das eine Lied einfach gut zum Dissen geeignet.
Glück: Wir machen bei allen Liedern Texte, wo man genau zuhören sollte, und nicht neben dem Staubsaugen als Berieselung.

Es geht aber schon auch darum, den Mädchen zu gefallen, oder?
Hörmann: Natürlich. Wir sind beide Skorpione. Nach zwei Tagen ohne Sex fühlen wir uns komplett underfucked. Aber am Abend feiern wir mit zwei Mädels unseren 100.000 YouTube-Klick. Da geht heut noch was.

Hintergrund: Der Money Boy wurde durch YouTube weltberühmt

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"Ich bin Mister 2011." Davon war der Hip-Hopper Sebastian Meisinger aka Money Boy schon im Jänner dieses Jahres überzeugt. Ein Dreivierteljahr später kann man sagen: Völlig von der Hand zu weisen ist dieser Superlativ nicht. Nichts beschreibt die Mechanismen des Starseins in Zeiten von YouTube, Facebook und Co. besser als der rasche Erfolg, den Money Boy nicht nur in Wien, sondern auch in Berlin und jenseits des Atlantiks genoss. In kürzester Zeit hebelte der Wiener die alteingefahrenen Mechanismen des Musikbusiness aus.

In wenigen Wochen wurde der Rudolfsheimer hier wie dort zum gefeierten und belächelten Star zugleich. Unglaubliche 13 Millionen Mal wurde sein etwas amateurhaft klingender Song "Dreh den Swag auf" auf YouTube bereits geklickt.
Meisinger rappt darin ein bisserl krampfig über leichte Frauen und harte Drogen. Zum Vergleich: Herbert Grönemeyer, der erfolgreichste deutsche Popmusiker überhaupt, kommt mit seinem Hit "Der Weg" gerade mal auf 4,7 Millionen Klicks.
Bescheiden? Fehlanzeige Zwei Singles, die bei Sony erschienen sind, "nicht wenig" verdientes Geld und 50 Auftritte in Österreich, Deutschland und der Schweiz später, sagt Meisinger: "Klar hat mich das Internet groß gemacht." Dabei ist ihm durchaus bewusst, dass ihn der Großteil der Österreicher auf offener Straße nicht erkennen würde. "Aber durch das Internet erreiche ich meine Zielgruppe - und davon nicht zu wenig." Das Internet mache heute Leute groß, die früher keine Chance gehabt hätten. "Aber Bestand hat man nur mit Qualität." Und dass Meisinger über Qualitäten verfügt, steht zumindest für Meisinger fest. Die nächsten Songs werden auch auf Englisch erscheinen. "Das verstehen dann auch die Amerikaner." Martin Gantner