Buzz

Merkel im #Neuland des Internet-Spotts

Das Internet ist für uns alle Neuland", sagte Merkel am Mittwoch auf eine Frage zum Internet-Spähprogramm Prism bei einer Pressekonferenz. Präsident Obama, der aktuell auf Besuch in Berlin ist, stand dabei neben ihr. Vielleicht eine Erklärung für die verhaltene Antwort der Kanzlerin.

Spott und Häme

Auf Twitter sorgte der unglückliche Sager unter dem Schlagwort "#Neuland" jedenfalls umgehend für hämische Reaktionen (siehe Bildergalerie). Der Verweis, dass es das Internet immerhin schon seit 20 Jahren gebe, war da noch einer der harmlosen Antworten. Dazu tauchte innerhalb von Minuten ein Twitterprofil unter dem Namen "NeulandInternet" auf, das Sätze wie "Wenn ich mal groß bin, will ich Kanzlerin von Neuland sein" ins Netz schickte. Autsch.

Dabei habe die deutsche Kanzlerin eigentlich recht, wie Focus-Online Redakteur Peter Seiffert in einem Kommentar betont. Auch wenn das World Wide Web 23 Jahre alt sein möge, "den nächsten Überwachungsskandal verhindern wir nicht, indem wir so tun, als ob wir schon alles wüssten."

Memes: Die besten Reaktionen

Alle Inhalte anzeigen

In der Netzgemeinde überwiegte jedoch Unverständnis über den Sager (siehe Tweet-Sammlung unten). Viele fühlten sich mit der Aussage in ihrem Gefühl bestätigt, dass die Internetpolitik der deutschen Bundesregierung von einem mangelnden Grundverständnis für die digitale Welt zeugt.

Innerhalb weniger Stunden wurden auf einem eigens eingerichteten TumblR-Blog Memes mit dem Sager der deutschen Kanzlerin gesammelt. Mit diesem "Neuland" ist eben nicht zu spaßen. Das muss aktuell auch die deutsche Kanzlerin erfahren.

Autovermieter wirbt mit "Neuland"

Inzwischen ist die deutsche Bundeskanzlerin mit ihrem Sager auch zur Hauptfigur einer Werbeanzeige des Autovermieters Sixt geworden. Mit einem Bild von Merkel und dem Slogan "Für alle, die #Neuland entdecken wollen" wirbt Deutschlands größter Autovermieter seit Donnerstag bei Facebook für einen Geländewagen.

Sixt hatte schon einmal mit Merkel geworben: Vor Jahren sorgte eine Cabrio-Werbung der Kanzlerin mit Sturmfrisur bereits für Aufsehen. Konzernchef Erich Sixt zeigte sich bei der Hauptversammlung am Donnerstag in München amüsiert über die Steilvorlage für seine Werbeagentur: "Damit können wir sehr viel anfangen."

Alle Inhalte anzeigen

Auch über Twitter erntete die deutsche Kanzlerin hauptsächlich Spott für ihren unglücklichen Sager. Einige der besten Reaktionen finden Sie hier: