70Jahre

70 Jahre KURIER: Leser und Journalisten kommen ins Gespräch

Dieses Jahr findet der KURIERTAG im Belvedere 21 statt. Das Museum für zeitgenössische Kunst wird zum Schauplatz für spannende Diskussionen mit prominenten Gästen und der KURIER-Redaktion – es werden nämlich 70 Jahre KURIER gefeiert.

Das Programm

Das abwechslungsreiche Programm bringt Leserinnen und Leser näher an den Alltag der Journalistinnen und Journalisten des KURIER. Nach der Begrüßung durch Herausgeberin Martina Salomon und Geschäftsführer Richard Grasl gibt Chefredakteur Martin Gebhart Einblicke in seine tägliche Arbeit. Weiter geht es unter anderem mit Redakteurin Lena Hemetsberger, die Digitaltrends vorstellt, während Blattmacher Wolfgang Unterhuber von redaktionellen Abläufen erzählt. Außenpolitik-Chefin Ingrid Steiner-Gashi interviewt USA-Korrespondent Dirk Hautkapp und Conny Kreuter rundet das Programm mit einer Tanzanlage ab. 

Außerdem warten spannende Interviews mit Persönlichkeiten wie Angelika Niedetzky, Harald Mahrer oder einer AI-Forscherin. Moderiert wird der KURIERTAG von Sandra Baierl, Ressortleiterin Karriere, Immo und Motor.

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So läuft der KURIERTAG...

Herausgeberin Martina Salomon macht den Anfang. Wie sie erklärt, spannt der KURIER einen Bogen von ernsthafter Analyse bis hin zu Unterhaltung. "Dafür stehen wir. Denn der KURIER ist viel mehr als eine Tageszeitung" erklärt die ehemalige Chefredakteurin. "Heute vor 70 Jahren ist der erste KURIER gedruckt worden" verkündet Salomon stolz und wünscht eine gute Unterhaltung. 

Und es geht auf „hoher Ebene“ weiter, wie Sandra Baierl anmoderiert. Chefredakteur Martin Gebhart spricht über das Besondere an seinem Job. Wenn es darum geht, ein Medium zu gestalten. Er fühlt sich als einer der bestinformiertesten Menschen der Welt. Der Chefredakteur hat nämlich das Privileg, dass alles bei ihm zusammenläuft. Die aktuelle innenpolitische Lage schätzt er als schwierig ein. Der KURIER bietet aber heute eine Veranstaltung, wo die Politiker miteinander reden könnten, wie er meint. "Vielleicht kann der KURIER da ein Motor (Anm. für die Regierungsbildung) sein".

Ein neues Gesundheitsmagazin

Als nächstes kommt Marlene Auer, Chefredakteurin der KURIER-"Freizeit, auf die Bühne, um ein neues Gesundheitsmagazin vorzustellen. Soft-News seien auch ein wichtiger Bereich für den KURIER, da diese Themen "ganz nah an den Menschen" sind. Egal, ob Wissenschaft, Kulinarik, Gesundheit oder Lebensart. Die Gesundheitsberichterstattung gibt es auch jeden Tag in der Tageszeitung, darüber hinaus erweitert der KURIER diesen Themenbereich um ein Hochglanzmagazin, das am 8. November erscheint. Das Coverthema ist: Wie werden wird gut 100 Jahre alt? Das Blatt teilt sich in zwei Ressorts, "Körper" und "Seele". Es geht um psychische sowie physische Gesundheit und Vorsorge. In diesem Zusammenhang werde es auch eine monatliche Fernsehsendung sowie live-Events geben.

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Angelika Niedetzky im Gespräch

Der stellvertretende Chefredakteur Gert Korentschnig spricht dann live auf der Bühne mit Kabarettistin Angelika Niedetzky. Sie persönlich ist KURIER-Fan - zwar nicht seit der ersten Minute, aber seitdem sie denken kann. Der Print-KURIER sei immer in ihrem Elternhaus aufgelegen. Über ihre Kolumne in der Zeitung sagt sie: „Es ist natürlich anders, als für ein Kabarett-Programm zu schreiben. Ich nehme mir heraus, den Humor hineinbringen zu dürfen.“ Angelika Niedetzky wird außerdem bald bei SOKO-Linz bald mit dabei sein und auch hier den Humor forcieren. Das sei für sie persönlich erfreulich, da sie so in ihre eigentliche Heimat Oberösterreich zurückkehrt.

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Martina Salomon und Martin Gebhart stellen sich zwischen den Programmpunkten den Fragen der Leserinnen und Lesern zur Berichterstattung des KURIER. Hier wird im Detail geklärt, wie die Redaktion Entscheidungen trifft und dazu ermuntert, mit den Journalistinnen und Journalisten in Kontakt zu treten. Salomon selbst beantworte oft Leserbriefe bis spät in die Nacht.

Die Printzeitung ist "Kernreaktor"

Danach folgt Blattmacher Wolfgang Unterhuber, der maßgeblich für die Printproduktion des KURIER verantwortlich ist. Die Zeitung ist für ihn der „Kernreaktor“ des Medienhauses. Weiters gibt er Einblicke in die redaktionellen Abläufe: Es gibt täglich etwa zwei große Besprechungen, in denen entschieden wird, welche Themen wann publiziert werden. „Es herrscht großer Zeitdruck, aber ich liebe Spannung in meinem Job“, erklärt Unterhuber. Er führt weiter aus: „Heute ist ein historischer Tag, heute vor 70 Jahren war ein Sonntag, als der erste KURIER erschien.“ Unterhuber spricht auch der Artdirektion, der Grafik und der Bildredaktion ein großes Lob aus, die dafür sorgen, dass der KURIER seit so langer Zeit auch optisch toll daherkommt. „Die Verpackung sollte ebenfalls stimmen, wie bei Weihnachtsgeschenken“, meint er.

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Harald Mahrer: „Kann mir nicht den Luxus einer Parteipräferenz leisten."

Dann folgt das Gespräch zwischen Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer und Innenpolitik-Chefin Johanna Hager. Diese stellt direkt eine brennende Frage: "Wie geht es Österreich eigentlich"? Mahrer erklärt, dass Österreich eine exportorientierte Wirtschaft ist und demnach auch bei einer weltweiten Wirtschaftskrise unter der verminderten Nachfrage leide, zudem komme noch der Fachkräftemangel. Das seien internationale sowie „hausgemachte“ Probleme. 

Nach der Nationalratswahl hat auch Harald Mahrer eine wichtige Rolle in der zukünftigen Regierungsbildung. Er gibt Einblicke in die Sondierung für eine mögliche Regierungszusammenarbeit und meint: „Ich kann mir nicht den Luxus einer Parteipräferenz leisten. Ich befürchte, ich bin bereits der erfahrenste Verhandler, um aus dem Nähkästchen zu plaudern. Ohne Basisvertrauen geht gar nichts. Wichtig ist auch eine ähnliche Weltanschauung." Er findet, man habe sich die Alltagsprobleme der Menschen nicht gut genug angeschaut. Das sei jetzt wichtig, bevor man verhandelt. Und: Es gehe laut Mahrer am Ende immer um "Leistung". 

Auch in Rückschau auf eine ehemalige Regierung unter Schwarz-Grün, wie er summiert: „Ich bin bekannt dafür, dass ich sehr ehrlich bin. Ich habe die Regierung damals bewusst auch mitgestaltet. Da ist man einer schweren Fehleinschätzung unterlegen. Ich dachte, dass eine Zusammenarbeit mit den Grünen pragmatischer sein kann.“ Energiewende und Umweltschutz seien wichtig, aber die Wirtschaft solle dafür nicht "zugrunde gehen". Die ideologische Blende sei zu groß gewesen. Er selbst wolle, genauso wie die Österreicher, nicht bevormundet werden. „Es schließt sich nicht aus, dass wir alle verantwortungsvoll agieren. Aber deshalb muss ich nicht bevormundet werden.“ 

Abschließend erklärt Harald Mahrer, dass er Dummheit nur "mit Humor" ertrage. Privat hört er sich gerne Opern an und nutzt dafür auch gerne die Restkarten der Staatsoper. Woran scheitert Harald Mahrer, an zu viel oder zu wenig Mut? Fragt Johanna Hager. Mahrer antwortet: Er scheitert selbst an "zu energischen Vorstellungen, Dinge zu verändern".

Neue Medien

Im Anschluss stellen Lena Hemetsberger, Head of New Media, sowie Karl Oberascher, der das Audience Development Team des KURIER leitet, die Bandbreite der Online-Produkte vor: Podcasts, Video-Dokumentationen, oder Umfragen. Der KURIER ist jeden Tag auf verschiedenen Kanälen erlebbar und auch so ganz nahe an den Leserinnen und Lesern sowie an ganz Österreich. Oberascher erklärt: "Wir können so multimedial Geschichten erzählen und auch hinter die Kulissen der Redaktion blicken lassen." 

Das Phänomen der "Nachrichtenerschöpfung" der Menschen sei groß, was eine große Herausforderung für die gesamte Medienbranche darstellt. Aus diesem Grund sei die neue "KURIER Edition App" entwickelt worden, wo ein Überblick über die zehn wichtigsten Geschichten des Tages und ein personalisierter Bereich für nur jene Themen, die den Leser oder die Leserin wirklich interessieren wird, gezeigt wird. Werbefrei, um nur 11,9 Euro im Monat nach dreimonatigem Testzeitraum. Die neue App können Sie gleich hier direkt im App-Store downloaden. 

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Merengue-Tanz mit Conny Kreuter

Um das Programm aufzulockern, kommt Dancing-Star und Moderatorin Conny Kreuter auf die Bühne. Sie verspricht den Zuschauerinnen und Zuschauern, dass sie beim folgenden Fitnessprogramm garantiert nicht schwitzen werden und fordert das Publikum auf, aufzustehen und sich körperlich zu betätigen. Das Aufwärmen werde garantiert gegen Rückenprobleme verbessern. Kreuter zeigt den Merengue-Tanz vor und bringt Schwung in die Sache.

Roboterhund SPOT

Als nächstes haben der Roboterhund SPOT und eine Roboterpsychologin ihren Auftritt. Geforscht wird mit SPOT an der Johannes-Kepler-Uni Linz. Roboterhunde werden militärisch eingesetzt, jedoch auch für zivile Zwecke, etwa für Vermessungsarbeiten. Auch über Künstliche Intelligenz (KI) wird mit einem Kollegen aus der Futurezone gesprochen. Die Forscherin erklärt: "Es gibt momentan noch viele Fragen darüber, was das mit uns macht. In der Regel wird das stark unterschätzt, wo die KI bereits überall drin ist. Das ist auch durch Science Fiction geprägt." KI sei aber bereits bei sehr vielen Apps der alltäglichen Verwendung in Gebrauch. Auch die Vertrauensfrage sei eine große.

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Ein Quiz für einen Island-Urlaub

Ein beliebtes Ressort im KURIER ist außerdem die "Reise“. Axel Halbhuber zeichnet dafür verantwortlich, der auf der Bühne sein Team vorstellt. Spannende Dinge kommen auf das KURIER-Publikum zu: Eine Doku über Island, Reise-Events und auch ein Eisbaden-Selbsttest von Halbhuber. 

Für das Publikum gibt es dann noch ein Quiz, bei dem die Anwesenden einen Island-Urlaub für zwei Personen vom Reiseanbieter Kneissl Touristik gewinnen können. 

"Paaradox"

Gabi Kuhn und Michael Hufnagel sind gemeinsam "Paaradox" und seit 2005 verheiratet. Ihre Kolumne im KURIER gibt es bereits seit 13 Jahren, über die sie am KURIERTAG auch auf der Bühne sprechen und Auszüge zum Besten geben. "Die Szenen einer Ehe" sieht zwei Perspektiven auf eine Situation vor. Hufnagel vermutet dadurch eine Annäherung an die Wahrheit, Kuhn kontert: "Dass der Schmäh mit der Wahrheit noch immer funktioniert."

Mit gewohnt viel sarkastischem Humor nehmen die beiden den großen und kleinen Wahnsinn aus dem Beziehungsalltag aufs Korn. Applaus und Lacher aus dem Publikum!

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Wohin geht der Flugverehr? Günther Ofner als Gast

Das Programm geht zur Wirtschaft über, Ressortleiter Robert Kleedorfer bittet Flughafen-Chef Günther Ofner zum Interview auf die Bühne. Einleitend verortet Ofner den Nahostkonflikt und den Ukrainekrieg als große Herausforderungen des Flugverkehrs - wohl auch im nächsten Jahr. "Wir sind optimistisch, aber genau wissen wir es nicht"

Wie wird künftig ein angenehmes Reiseerlebnis am Flughafen Wien gewährleistet? Durch Investitionsinitiativen wie am Pier Nord etwa, so Ofner. Dieser werde verlängert um zusätzliche Andockstationen. Auch ein drittes Hotel (das größte Niederösterreichs!) soll folgen, noch dazu in Holzbauweise. 

Ofner verrät, dass er selbst nicht viel mit dem Flugzeug verreist, die Zeit reiche dafür nicht aus. Zur Kritik rund um den Umweltschaden durch den Flugverkehr erwidert er: "Wenn die Bahn fahren würde, wäre es eh gut!" Dafür erntet er einige Lacher aus dem Publikum. Laut Ofner gebe es keine wettbewerbsfähige Bahnanbindung in Relation zum Flugverkehr, die Bahn wäre nicht in der Lage, solche enormen Passagierströme aufzunehmen. Und: "Durch den Einsatz von Sustainable Aviation Fuels (SAF) kann man den Flugverkehr in den kommenden Jahrzehnten CO2-neutral machen. Es geht in diese Richtung. Der Flugverkehr wird weiter wachsen, darüber soll man sich keine Illusionen machen." 

Schon gewusst? Es gibt rund 200 Direktverbindungen von Wien aus, Ofner würde sich noch direkte Verbindungen nach Südamerika wünschen. Eine nach Indien sei bereits geplant, der Verkehr nach Asien solle sich generell langsam wieder verbessern. 

Ofners Vertrag läuft noch bis 2028. "Werden Sie den Spatenstich für die Dritte Piste noch durchführen?", will Kollege Kleedorfer abschließend wissen. Die Vorarbeiten für die Piste würden noch bis mindestens 2026 laufen. "Es kann also sein", so Ofner. 

Wer wird US-Präsident?

Außenpolitik-Chefin Ingrid Steiner-Gashi spricht im Anschluss mit dem USA-Korrespondenten Dirk Hautkapp via Videozuschaltung. Natürlich geht es in dem Gespräch neben dem Leben und Arbeiten in Washington auch um die kommende US-Wahl. Wer wird laut Hautkapp die Wahlen gewinnen- und warum? Die „1-Millionen-Dollar-Frage“ beantwortet der Korrespondent so, dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu werden verspricht. Es sei anzunehmen, dass wenige 10.000 Stimmen den Unterschied machen werden. 

Die Verkündigung des Ergebnisses könne sich außerdem tagelang hinziehen, da die Stimmenauszählung dauern wird, so der erfahrene Korrespondent. Das Lager von Donald Trump habe zudem bereits Präventivklagen eingereicht, die den Prozess noch zusätzlich verzögern könnten. Die Stimmung im Land sei aufgeheizt, auch Unruhen könnten nach einem Wahlergebnis folgen. Die Bereitschaft zur Waffe zu greifen sei in den USA relativ ausgeprägt. Man werde es auch rund um den 5. November sehen, ob die USA für seine erste Präsidentin bereit sind.

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Publikumsliebling Pammesberger

Aus einer guten Tageszeitung ist auch eine gute Karikatur nicht wegzudenken. Im KURIER sorgt Michael Pammesberger täglich für satirisch-humorvolle Zeichnungen. Heute ist Pammesberger gekommen, um live auf der Bühne zu zeichnen und zeigt vor, wie sein Handwerk funktioniert. Er erklärt: "Wir fangen ganz oben an und bei der Nase". Der Künstler hat sich für das Motiv des Bundespräsidenten entschieden und zeigt vor, welche Gesichtszüge diesen ausmachen.

Humorvoller Abschluss

Lustig geht es weiter: Kabarettist, Lehrer und Schauspieler Andreas Ferner spricht am Podium mit Austropromis-Redakteurin Lisa Trompisch über das Bildungssystem und die Schulzeit. In seinem Programm "Nie mehr Schule" erzählt er davon, wie er dem Lehrerberuf den Rücken gekehrt hat, aber auch Privates wie das Aufwachsen in Wien-Floridsdorf wird zum Thema. 

Zum Abschluss des KURIERTAGS 2024 kommen noch KURIER-Urgestein Dieter Chmelar sowie Ex-Kolumnist Joesi Prokopetz auf die Bühne. Gemeinsam unterhalten sie mit ihrem Comedy-Programm "Evergrins". Außerdem ein kleiner Vorgeschmack: Am 1. November, zu Allerheiligen, erscheint im KURIER ihre Reportage vom Zentralfriedhof, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

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