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Trittsicher

Der Entschluss für den passenden Boden erfolgt in erster Linie über den persönlichen Stil. Doch auch Material und Farbe sind wichtige Kriterien. Denn die Beschaffenheit des Belags beeinflusst das Wohnklima wesentlich. Farblich eignen sich Weiß und Beige gut für dunkle und kleine Räume, stärkere und bunte Farben setzen Akzente. Die Wahl des passenden Materials erfolgt auch über den Grad der Beanspruchung und des Pflegeaufwands.

Parkett und Dielen aus Holz

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Im Bereich der Holzböden kann zwischen Parkett und Dielen gewählt werden. Für beide wird in der Regel Hartholz von Laubbäumen verwendet. „Bei Dielen ist Eichenholz sehr beliebt“, sagt Gottfried Crepaz, Inhaber des Wiener Parkett- und Holzbodenanbieters Wohngesund.
Angeboten werden sie in der Breite von 15 bis 35 Zentimetern, gleichmäßig oder mit vielen Ästen. „Ein großer Raum verträgt eine dunklere Diele, zum Beispiel Esche und auch größere Paneele“, sagt Crepaz. „Wir empfehlen vor allem geölte Böden. Sie sind warm und nehmen Feuchtigkeit auf.“ Die Atmungsaktivität des Bodens bleibt im Gegensatz zum versiegelten Parkett erhalten. „Die Diele sollte nicht geölt gekauft werden, das Öl sollte erst vor Ort auf das Holz aufgebracht werden„, betont Crepaz. Geölte Böden sollten alle paar Jahre gründlich gereinigt und nachgeölt werden. Dielen können fix mit dem Untergrund verklebt oder auf eine Trittschalldämmung schwimmend verlegt werden. Holzböden werden in Längsrichtung zum Fenster orientiert.

Hochkant-, Stab- oder Sternparkett

Parkettböden gibt es in vielen Ausführungen. Besonders hochwertig ist Massivholz. Dieses wird üblicherweise roh verlegt und dann mit der Parkettschleifmaschine in mehreren Gängen abgeschliffen. Beläge aus massiven Hölzern wie Stab- und Sternparkett können auf jedem ebenen, festen und trockenen Untergrund verlegt werden. „Hochkantparkett ist seit einigen Jahren sehr gefragt“, sagt Crepaz. Die Holzteile werden mit Klebestreifen zu Platten zusammengefasst.
Bei Mehrschichtparkett, auch Fertigparkett genannt, besteht die Deckschicht aus mit Holzwerkstoffen verleimtem Massivholz. Die oft nur wenige Millimeter dicke Nutzschicht ist nicht sehr strapazierfähig. Ist die Deckschicht sehr dünn, kann sie nur wenige Male abgeschliffen werden. Mehrschichtparkett gibt es ebenso wie Laminatböden mit Klicksystem. Da die Paneele miteinander verbunden, aber nicht verleimt werden, ist die Verlegung auch durch Laien möglich.

Strapazierfähiger Vinyl

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Gewebte Vinylteppiche sind zugleich hochwertig und beständig. Daher werden sie gerne in Bereichen verwendet, die großer Belastung ausgesetzt sind wie Büros, Hotels und Kindergärten – aber auch in Wohnungen. Die schwedische Designfirma Bolon ist Vorreiter in diesem Bereich und hat auch Fliesen mit 3-D-Effekten und lichtreflektierenden Mustern im Programm. Vor allem im Schlafzimmer sind Teppiche beliebt. Zum Fixieren des Teppichs wird Klebeband oder Kleber verwendet. Bei kleineren Räumen kann der textile Bodenbelag auch lose verlegt werden. Für jede Art des Verlegens gilt: Der Teppich sollte vor dem Fixieren über Nacht im Raum liegen gelassen werden. So nimmt er die Raumtemperatur und die Feuchtigkeit des Raumes auf und verzieht sich später nicht mehr. Sind einzelne Fliesen stark verschmutzt, abgenützt oder beschädigt, kann man sie auch leicht austauschen.

Natur- und Technosteine

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Bei Steinplatten als Bodenbelag unterscheidet Thomas Schubert, Geschäftsführer von Schubert Stone, zwischen Natur- und Technosteinen. Die meisten natürlichen Exemplare kommen heute aus der Türkei. „Kalksteine leiten Wärme vom Körper ab. In Kombination mit einer Fußbodenheizung wird Stein als angenehm warm empfunden“, sagt Schubert. Beim Naturstein ist jede Platte ein Unikat. „Mit der Zeit runden sich die Oberflächen durch die Benützung ab, das macht ihren wohnlichen Charme aus“, sagt Schubert. Die Technovariante ist ein extrem harter, künstlich hergestellter Stein aus Naturquarz und einem Anteil Kaolin. Er ist sehr beständig und unempfindlich gegen Säuren und Kratzer. „In einer historischen Villa würde ich zum Naturstein raten, für ein modernes Haus eignet sich auch der Technostein“, betont Schubert. Die Platten sind bis zu einem Zentimeter dick, unterschiedliche Oberflächengestaltungen sind möglich. „Im High-End-Bereich werden besonders große Formate mit nur wenigen Fugen verlegt“, sagt Schubert. Granit ist ein besonders harter Naturstein, aber auch Quarzide werden verwendet. „Der Natursteinboden gehört alle fünf Jahre gereinigt und imprägniert.“ Der Technostein braucht das nicht. Bei den Farben geht der Trend zu hellen Tönen in Creme, Beige und Hellgrau. Von den Strukturen her sind auch Maserungen möglich.

Fliesen aus Keramik oder Steinzeug

Fliesen sind klassische Stilelemente für Küche, Bad und Toilette. Das Material kann aus Steinzeug oder Keramik sein. Moderne Fliesen sind dem kühlen Granit oder dem mediterranen Terracotta nachempfunden. Je nach Qualität sind Fliesen in vier Abriebklassen eingeteilt. Bodenfliesen müssen mehr aushalten als jene für die Wand. Vor allem in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie im Badezimmer sollte vor dem Verlegen eine Sperrgrundierung aufgetragen werden. Das Zuschneiden der Fliesen erfordert Fingerspitzengefühl und sollte vom Profi gemacht werden.